Historie

Die Geschichte unseres Fachbereichs

Unser Fachbereich kann auf eine für Fachhochschulen ungewöhnlich lange Tradition zurückblicken:
Während die meisten Fachhochschulen in den 70er Jahren gegründet wurden, lassen sich die Wurzeln des Fachbereichs Wirtschaft in Wilhelmshaven bis in das Jahr 1947 zurückverfolgen, was dazu führte, dass sich bereits Absolventen von vor 50 Jahren zum Feiern dieses Jubiläums bei uns einfanden.

Die Gründung: 1947 Fachschule für wirtschaftliche Betriebsführung

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde neben der universitären, rein wissenschaftlichen Ausbildung auch über eine eher praxisorientierte Weiterbildung bereits ausgebildeter Kaufleute diskutiert. Auf dieser Basis dieser Überlegungen entstanden mehrere höhere kaufmännische Fachschulen, eine der ersten vier in Wilhelmshaven. Hier sollte, wie es im Erst-Antrag zu einer zweisemestrigen Fachschule im Rahmen der städtischen Handelslehranstalt hieß: strebsamen jungen Kaufleuten die Möglichkeit gegeben werden, die jetzige Zeit durch intensive Fortbildungsarbeit im Beruf zu überwinden, so neuen Lebensmut zu fassen und neue Ziele zu sehen.

Ebenfalls sollte sie ein Mittel zur Auswahl der Tüchtigen sein und ihrem wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg dienen. Die Schulaufsichtsbehörde gab im Jahre 1947 dem Antrag statt, verlieh der Schule den Namen Fachschule für wirtschaftliche Betriebsführung und die staatliche Anerkennung. Damit gründete Oberstudiendirektor Dr. Franz Bromm (28.03.1892 - 19.02.1960) das Vorgängerinstitut des heutigen Fachbereichs Wirtschaft an der Fachhochschule in Wilhelmshaven. Lehrgebiete waren Betriebswirtschaftslehre, Buchhaltungspraxis, Bilanzierung, Revisionswesen, Finanzierung, Volkswirtschaftslehre, Recht, Steuerlehre und -praxis sowie Staatslehre. In die Fachschule konnten Bewerber aufgenommen werden, die den Nachweis einer kaufmännischen Lehre, der bestandenen Kaufmannsgehilfenprüfung und einer mehrjährigen Praxis als kaufmännischer Angestellter nach der Lehre erbrachten.

Der Ausbau: Von der Höheren Wirtschaftsfachschule (1958) zur Akademie für Betriebswirte (1968)

Erweiterungsanforderungen aus der Praxis und die permanente Zunahme betriebswissenschaftlicher Forschungsergebnisse führten zu einer Ausdehnung des Lehrplanes von 2 auf 4 Semester und zum Aus- bzw. Umbau der Fachschule zur Höheren Wirtschaftsfachschule (HWF).

Die Studierenden sollten befähigt werden, Gesamterscheinungen in der Wirtschaft zu analysieren, den Organismus der Betriebe zu überblicken, neue praktisch anwendbare Organisationsvorschläge nach neuzeitlichen Methoden zu entwickeln und so als planende und leitende Mitarbeiter am Auf- und Umbau eines Betriebes mitarbeiten zu können. Bereits damals wurden die Grundlagen für den breiten Fächerkanon gelegt, der heute von unseren Studenten vertieft werden kann. Im Jahre 1968 erfolgte dann die Umbenennung der Fachschule zur Akademie für Betriebswirte.

Der Umbau: Vom Fachbereich der Fachhochschule Wilhelmshaven (1971) über den Fachbereich der Fachhochschule Oldenburg Ostfriesland Wilhelmshaven (2000) zum Fachbereich der Jade Hochschule (2009).

Während sich die Ausbildung in der Akademie für Betriebswirte ausschließlich auf Kaufleute und Betriebswirte fokussierte, gab es in Wilhelmshaven seit 1965 auch eine staatliche Ingenieurakademie für Maschinenbau, Elektrotechnik und Feinwerktechnik.

Im Jahre 1971 wurde mit der Zusammenlegung beider Akademien zur Fachhochschule Wilhelmshaven ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum heutigen Dasein geschaffen. Die Fachbereiche der FH Wilhelmshaven waren dementsprechend: Wirtschaft, Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Maschinenbau. Eine zweite Stufe des Umbaus setzte im Jahre 2000 ein: Die 5 Hochschulen Emden, Oldenburg, Leer, Elsfleth und Wilhelmshaven schlossen sich zusammen zu einer Fachhochschule mit 5 Standorten. Die neue Fachhochschule wurde mit ca. 8000 Studierenden und 300 Professoren die größte in Niedersachsen. Im Jahre 2009 wurde im Rahmen der Defusion die Jade Hochschule mit den drei Studienorten Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth gegründet.