Projektbericht: Richtungsabhängiges Sprachverstehen im Störgeräusch von Kindern im Grundschulalter unter Betrachtung der ermittelten Händigkeit

Die meisten Menschen haben eine dominantere Hand, mit welcher sie im Alltag die meisten Dinge, z.B. Schreiben oder etwas auszuschneiden, mit 
Leichtigkeit erledigen können. Dies ist jedem schon von jungen Jahren an bekannt und wird durch speziell hergestellte Gegenstände, wie z.B. 
Linkshänderscheren oder -füller, nochmal verdeutlicht. Da stellt sich die Frage, ob diese Seitendominanz auch auf andere Bereiche des menschlichen 
Körpers zutrifft und die gleiche Seite ist wie bei den Händen. Hören wir also auf einem Ohr besser als auf dem anderen und entspricht diese Seite 
dann unserer dominanten Hand?

Durch diese Frage und einer Studie von Koopman et al. (2019) motiviert, welche sich mit dem dichotischen Hören und der Überlegenheit eines Ohres 
bei gleichzeitig Cochleaimplantat(CI)-Versorgten Kindern beschäftigt hat, wurde die Durchführung des Projektes geplant. Ziel war es zu untersuchen, 
ob ein Zusammenhang zwischen der Händigkeit und dem richtungsabhängigen Sprachverstehen besteht.

Das Projekt wurde von zwei StudentInnen aus dem Studiengang Hörtechnik und Audiologie unter der Leitung von Herr Prof. Dr. Karsten Plotz im 
Wintersemester 2022/23 durchgeführt. Dabei wurden 22 normalhörende Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren und als Referenz zwölf normalhörende 
Erwachsene im Alter zwischen 23 und 25 Jahren als Referenz untersucht. Die audiologischen Messungen fanden im paezo – Pädaudiologie in Oldenburg 
statt. Als Sprachtest dienten der Oldenburger Kindersatztest (OLKISA) bzw. der Oldenburger Satztest (OLSA). Mit diesen Sprachtests wurde die 
Sprachverständlichkeitsschwelle (SVS) bei verschiedenen Lautsprecheranordnungen (Sprache und Störgeräusch von vorne oder Sprache und Störgeräusch 
getrennt je von rechts oder links im 45° Winkel) untersucht. Zur Feststellung der Händigkeit wurde ein Hand-Dominanz-Test (H-D-T) des Hogrefe 
Verlags verwendet, der die Leistung beider Hände vergleicht.

Aus Zeitgründen war es nicht möglich den H-D-T bei den Kindern und einem Teil der Erwachsenen durchzuführen. Die Ergebnisse waren nicht 
aussagekräftig genug, um eine eindeutige Aussage zum Zusammenhang zwischen der Händigkeit und dem richtungsabhängigen Sprachverstehen zu tätigen. 
Es sind weitere Untersuchungen nötig, die einen größeren Probandenpool einbeziehen. Jedoch zeigte sich, dass die Lautsprecheranordnung einen 
Effekt hat und die meisten Probanden verstanden die Sprache auf dem rechten Ohr besser als auf dem linken Ohr.