Forschungsverbund 4n - Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu

Dem Forschungsverbund 4n gehören die Universität Vechta, die Hochschule Emden/Leer und die Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth. Zusätzlich sind Forschende der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Georg August Universität Göttingen eingebunden. Über vier Jahre erforschen sie aktuelle Herausforderungen zum Strukturwandel im ländlichen Nordwesten Niedersachsens und setzen so gesellschaftliche, technologische sowie ökologische Transformationen in Gang.

Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass es zahlreiche Verbindungen zwischen Bürger*innen, Unternehmen und Politik schafft, um Lösungen an der Lebenswirklichkeit zu entwickeln. Zunächst erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was genau die treibenden Faktoren für die Transformation im niedersächsischen Nordwesten sind. An der praktischen Umsetzung arbeiten sie mit Akteurinnen und Akteuren in der Region zusammen. Dazu gehören auch die „Reallabore“, in denen Innovationen und neue Regulierungen für innovative Technologien, Produkte, Dienstleistungen oder Ansätze unter realen Bedingungen erprobt werden können. Mit Beteiligung verschiedener Wissenschaftsdisziplinen werden beispielsweise Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum untersucht, die Erreichbarkeit medizinischer Versorgungseinrichtungen, Lösungen für die Landwirtschaft unter veränderten Klimabedingungen und neue Bildungskonzepte für Nachhaltige Entwicklung verfügbar gemacht.

Das Projekt besteht aus 8 Teilprojekten:

  • Koordination und Kommunikation, Sozialatlas
  • Transformation Geo-Toolbox Nordwest Niedersachsen
  • Raumplanung und Regionalentwicklung
  • Governance von Nutzungskonflikten und Entwicklungsperspektiven am Beispiel der Ostfriesischen Inseln und des Küstenraumes
  • Rurban Design und Mobilität
  • Gesundheit und Pflege

Teilprojekt 5: Rurban Design und Mobilität

Das Teilprojekt 5 wird vom Fachbereich Architektur der Jade Hochschule bearbeitet.

Hintergrund

Der Begriff des Rurbanen thematisiert die Beziehungen des städtischen (urbanen) und des ländlichen (ruralen) Raumes.

In hybriden Räumen überlagern sich Charakteristika ruraler und urbaner Räume. In dem Vorhaben sollen die Qualitäten des öffentlichen Raumes jenseits urbaner Verdichtung oder dörflicher Gemeinschaft und Möglichkeiten nachhaltiger Mobilität hinsichtlich ihres regionalen Problemlösungspotenzials exploriert, entworfen und zur Diskussion gestellt werden - mit Einsatz von Digitaltechnologien sowie einer partizipativen Einbeziehung der lokalen Akteure: Welche nachhaltigen Transformationspotenziale lassen sich aus den Bedingungen des „Rurbanen“ ableiten?

Fragestellungen

  • Wie kann ein partizipativer Prozess im rurbanen Raum gestaltet werden, in dem Transformation und Adaption von wissenschaftlichen Konzepten und Technologien stattfinden kann?
  • Welches Potenzial hat ein Mobilitätshub als Kondensationskeim und prägendes Element im rurbanen Raum?
  • Wie kann das „System Auto“, der private Personenkraftwagen, im rurbanen Raum transformiert und in den gelebten gesellschaftlichen Kontextes eingebettet werden?

Methode

Es werden zwei Citizen Design Lab Prozesse durchgeführt, in denen mit unterschiedlichen Akteuren räumliche Transformationsszenarien im Hinblick auf innovative Mobilitätsstrategien im ländlichen und para-urbanen entworfen werden.
Gestaltung kommunikativer Prozesse, Koordination mit den Akteuren vor Ort, Ermöglichung aktiver Teilhabe. So soll auch eine partizipative Entwicklung von Mobility Hubs stattfinden, zukunftsträchtigen Knotenpunkten im Verkehrssystem an der Schnittstelle zwischen urbanem und ländlichem Raum.