Was wir wollen

Ziel des Netzwerkes Naturschutzgeschichte ist die Erforschung der Vorgeschichte und Geschichte des Naturschutzes im Oldenburger Land. Naturschutz wird verstanden als bewusstes, naturbewahrendes Handeln in einem weiten Sinne, das von vielen gesellschaftlichen Gruppen getragen wurde und wird. Naturschutz war und ist in hohem Maße ehrenamtlich organisiert und nicht nur eine Aufgabe der Fachwissenschaften und Behörden. Das gilt auch für die Erforschung der Naturschutzgeschichte.

Im Kennenlernen und Dokumentieren der eigenen Geschichte (Traditionsbildung) liegt zunächst die Motivation der Beteiligten. Das Netzwerk ist davon überzeugt, dass angesichts des neuartigen und großen Drucks auf die Landschaft eine historische Standortbestimmung notwendig ist. Vorläufer, Wege und Irrwege, Traditionen und abgebrochene Strategien sollen im Licht heutiger Herausforderungen reflektiert werden. Eine Neujustierung aktueller Naturschutzstrategien wird dadurch verbessert.

In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Entstehung des Naturschutzes zumeist der Umweltdebatte der 1970er Jahre zugeordnet. Die über 200 Jahre alten Traditionen sind wenig erforscht und kaum bekannt. Nur wenige wissen z.B., dass einzelne Schutzverordnungen noch heute auf dem Reichsnaturschutzgesetz von 1935 basieren. Was bedeutet das? Wodurch ist die historische Kulturlandschaft entstanden, auf die sich heute viele Schutzbemühungen richten? Diese Frage führt sogar zurück in das 18. Jahrhundert, in die Zeit der Aufklärung. Vertiefende Regionalforschungen können neue Erkenntnisse über die Vielfalt und breite gesellschaftliche Verankerung des Naturschutzes liefern. Wir wollen dazu beitragen, dem Naturschutz ein Gedächtnis zu geben und das erworbene Wissen der Öffentlichkeit verfügbar machen.