Projektbericht: Loop It Yourself!

Du willst eine Runde jammen, aber keiner ist zum jammen da? Dann solltest du dir einen Looper anschaffen oder besser: Programmiere dir einen! So wie eine Gruppe von sechs Studierenden aus dem 5. Semester des Studiengangs Hörtechnik und Audiologie. In dem Projektpraktikum des Wintersemesters 2016/17 galt es mithilfe eines digitalen Signalprozessors (DSP) genau dies zu realisieren.

Mit dem Looper lassen sich Audiospuren aufnehmen und in Endlosschleife wiedergeben. Weitere Audiospuren können nachfolgend über den zuerst eingespielten Loop aufgenommen und wiedergegeben werden. Aufgenommen werden kann jedes Instrument, was einen Klinken- oder XLR-Anschluss hat. Mit dem Looper kann sich ein einzelner Musiker also einen Song mit mehreren Spuren aufbauen, ohne auf weitere Musiker angewiesen zu sein. Du bist quasi deine eigene Band!

Bedient wird der Looper im Wesentlichen über zwei Taster. Mit dem Haupttaster lassen sich sowohl Aufnahme und Wiedergabe steuern und pausieren, als auch alle aufgenommenen Spuren löschen. Weiterhin kann der zuletzt aufgenommene Loop mit dem Redo/Undo-Taster stumm geschaltet, sowie der Aufnahme wieder hinzugefügt werden.

Mit einem SD-RAM-Speicher von satten 64MB, unterteilt in seine 4 Speicherbänke á 16MB, ist der verwendete DSP Blackfin BF533 EZ-Kit Lite prädestiniert für die Audioverarbeitung. Durch die sampleweise Verarbeitung des aufgenommenen Audiomaterials, kann dies mit sehr geringer Latenzzeit bearbeitet und ausgegeben werden. In der genutzten Speicherbank lassen sich ca. 174 Sekunden Audiomaterial unterbringen. Über diesen Zeitraum können endlos neue Loops aufgenommen werden. Geschrieben wurde der Code in C++. Um den DSP unabhängig von einem PC betreiben zu können, wurde der finale Code auf den Flashspeicher des DSP-Boards übertragen.

Es wurden nicht nur Programmierskills gefordert, sondern auch handwerkliches Geschick war notwendig. So wurde ein externer Fußschalter zur Bedienung des Loopers entworfen und gefertigt. Im Rahmen eines solchen Projektpraktikums erhalten die Studenten die Möglichkeiten ihre erworbenen Kenntnisse in einem praktischen oder wissenschaftlichen Projekt gemeinsam umzusetzen. In direkter Zusammenarbeit mit dem zuständigen Dozenten lässt sich etwas zugleich technisches und kreatives realisieren, wie eine eigene Loop-Station.