MIT Internationales

Exkursion nach Ungarn und Tschechien, Mai 2009

Zukünftige Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure 
unterwegs in Europa

Gesamtbericht

 Wilhelmshaven. 19 Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen werden im Mai 2009 eine Woche lang in Ungarn und Tschechien unterwegs sein. Sowohl Besuche dortiger Hochschulen als auch mehrerer namhafter Firmen stehen auf dem Programm. Begleitet werden sie von Prof. Dr. Josef Timmerberg sowie dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Paul Beckmann.
 
 Die Exkursion soll den Studierenden der Fachhochschule die Gelegenheit geben, sich über Studium, Arbeitsbedingungen und Arbeitsweise in Ungarn und Tschechien zu informieren. Dabei haben sie natürlich auch die Chance, Kontakte zu knüpfen. Vielleicht entwickelt sich so der Wunsch, die Möglichkeit zum ungarisch-deutschen Doppelabschluss zu nutzen oder die Perspektive, für Praxisphase, Bachelorarbeit oder Berufseinstieg nach Ungarn oder Tschechien zu gehen. „Es ist unbestreitbar: Neben dem Praxisbezug der Ausbildung an der Fachhochschule gewinnt auch die Internationalität immer mehr an Bedeutung, “ so Dr. Timmerberg, der Auslandsbeauftragte des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen. „Fremdsprachen und interkulturelle Kompetenzen werden im Berufsleben mehr und mehr zu einer Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein. Firmen agieren international, Verhandlungen mit internationalen Geschäftspartnern sind die Normalität.“
 
 Besucht werden die Unternehmen Festo, Tyco Electronics, Skoda und das Kernkraftwerk Paks. Für die Studierenden auch eine hervorragende Gelegenheit, Einblicke in die Tätigkeiten von Mitarbeitern ganz unterschiedlicher Branchen zu gewinnen.
 
 Festo besitzt als deutsches Unternehmen weltweit Landesgesellschaften und Niederlassungen. In Budapest werden Wartungsgeräte für Pneumatikanlagen produziert, die sehr viel Handarbeit erfordern. Tyco Electronics ist ein Anbieter komplexer elektronischer Bauteile für Tausende von Verbraucher- und Industriegütern. Die Erzeugnispalette umfasst knapp 500.000 Produkte, die von etwa 96.000 Mitarbeitern weltweit produziert werden. Hierzu gehören Haushaltsgeräte-, Fahrzeug-, Wehr- und Luftfahrttechnik. Tyco hat einen außerordentlichen hohen Qualitätsstandard, was auch bei einem Gang durch das Werk in Esztergom, in der Nähe von Budapest, sofort deutlich wird. Der ursprünglich tschechische Automobilhersteller Skoda gehört seit 1991 zum Volkswagen-Konzern. Skoda ist neben Mercedes und Peugeot eine der drei ältesten noch existierenden Automarken der Welt. In Mladá Boleslav, in der Nähe von Prag, wird weiterhin produziert. Das Kernkraftwerk Paks, 100 Kilometer südlich von Budapest an der Donau gelegen, ist das einzige Kernkraftwerk in Ungarn. Es deckt rund 40 Prozent des Strombedarfs von Ungarn und ist der mit Abstand größte Arbeitgeber in der Region.
 
 Aber nicht nur Firmenbesuche stehen auf dem Programm. Hinzu kommen Spaziergänge durch die Altstädte von Budapest und Prag und in Prag ein Besuch der Burg sowie des Nationalmuseums, um auch Einblicke in die ungarische und die tschechische Kultur zu ermöglichen. Und der menschliche Austausch soll ebenfalls nicht zu kurz kommen. Durch die Begegnungen zwischen deutschen und ungarischen Studierenden und Lehrenden soll das bestehende Kooperations- und Doppelabschluss-Abkommen mit Leben gefüllt werden. „Die Brücke ist geschlagen, jetzt wollen wir sie benutzen!“, so Dr. Timmerberg.
 
 Im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen gibt es zahlreiche Angebote, die den Studierenden der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik und Medienwirtschaft und Journalismus interkulturelle Kompetenzen und Sprachkompetenzen vermitteln. Exkursionen finden regelmäßig statt, z. B. nach Brüssel (Belgien), Rezekne (Lettland), Budapest (Ungarn), Kotka (Finnland) oder in die USA. Nun steht am 17. bis 23. Mai die nächste Exkursion auf der Tagesordnung, die dieses Mal nach Ungarn und Tschechien führt. Dabei besteht der Kontakt zur ungarischen Hochschule Budapest Tech schon seit fast 20 Jahren, vor 5 Jahren kam der Kontakt zu Tschechien hinzu. 
 
 Darüber hinaus gibt es weitere Auslandsaktivitäten: Zum Beispiel ein internationales Projekt. Oder die Möglichkeit, Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Spanisch zu erwerben, beziehungsweise auszubauen. Jeder Studierende hat schließlich die Gelegenheit, sowohl Vorlesungssemester als auch Praxisphasen im Ausland abzuleisten. Dabei wird er bei der Planung und Durchführung des Auslandsaufenthaltes durch das Akademische Auslandsamt sowie den Auslandsbeauftragten des Fachbereichs unterstützt. Der Fachbereich vergibt spezielle Stipendien für Auslandssemester, um auch die finanziellen Hürden zu vermindern. Durch zahlreiche Partnerschaften mit Hochschulen weltweit wird die Durchführung und Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen dabei sehr erleichtert. Neben dem Doppelabschlussabkommen mit der Hochschule in Budapest gibt es übrigens ein weiteres mit einer niederländischen Hochschule, eines mit einer finnischen Hochschule ist geplant. Absolventen erwerben so auf Wunsch nicht nur den Bachelor-Abschluss der Heimathochschule, sondern zusätzlich den der Gasthochschule. Und der Austausch ist grundsätzlich in beide Richtungen möglich: deutsche Studierende gehen ins Ausland, ausländische Studierende von den Partnerhochschulen kommen nach Deutschland und bringen so die „weite Welt“ auch zu den Studierenden in Wilhelmshaven.