AUFLADEN

Aus- und Fortbildungslabor für digitales Entwerfen und Bauen

Hintergrund

Die Bundesregierung fordert die digitale Transformation im Bauwesen und verändert damit einen gesamten Wirtschaftszweig. Hochschulen müssen mit neuen Ausbildungsangeboten diesem sich ändernden Bedarf gerecht werden. Einen wesentlichen Anteil an der Digitalisierung des Bauwesens hat Building Information Modeling (BIM). BIM ist die modellbasierte Arbeitsmethodik für das Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. Dabei geht es nicht nur darum, digitaler zu bauen, sondern auch darum, die digitale Transformation zu nutzen, um besser, ressourcenschonender, klimafreundlicher, und qualitätssicherer zu bauen bzw. auch zurückzubauen. BIM wird an der Hochschule als Lehrfach angeboten, jedoch als ein von Entwurfskursen isoliertes Fach, in denen BIM angewendet und geübt werden könnte. Der Weg dahin, dass die digitale Planung ein selbstverständliches Planungstool wird, ist noch weit. Die Fachbereiche im Bereich Bau arbeiten vielfach unabhängig an den Themen und bündeln selten Kräfte, Wissen und Infrastrukturen zu diesem Thema. Ein eigenständiger Aufbaustudiengang  „BIM Management“ wird darum zukünftig für einen erfolgreichen Transformationsprozess unumgänglich sein.

Eine große Hürde der digitalen Transformation im Bauwesen ist, dass „weit mehr als die Hälfte der Befragten weltweit (58 %) sich … noch in den „Kinderschuhen“ der eigenen digitalen Transformation sehen, 28 % im Mittelfeld und 13 % bereits weit vorn im Wettlauf um die Projekte von Morgen."

Was für die Wirtschaft und Industrie gilt, ist gleichermaßen für die Hochschule zutreffend: Die Schere zwischen Experten und Anfängern geht immer weiter auseinander, die Hürden des Einstiegs in die digitale Bauplanung werden zunehmend höher. Studierende fordern mehr Schulungsangebote im Bereich der digitalen Planungsmethodik, weil sie merken: „wer sich heute gut und vor allem schnell digital aufstellt, hat morgen einen klaren Wettbewerbsvorsprung.“

Ziel

Ziel des Projekts ist das Erstellen eines geeigneten Lehr- und Weiterbildungskonzeptes zur Vermittlung von BIM, die didaktische Aufbereitung von Lerninhalten sowie die wissenschaftliche Evaluierung des neuen Konzeptes. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen die Lehr- und Weiterbildungsangebote an der Hochschule zu verbessern, die Standardisierung der Lehr- und Weiterbildungsangebote voranzutreiben und hochschulübergreifend eine Vorlage für die Implementierung der Ausbildung zu liefern.

Methode

AUFLADEN steht in diesem Projekt sinnbildlich für Zapfen von Wissen und Motivation tanken – so gelingt die digitale Transformation, mit Lust und Mut an der Gestaltung der gemeinsamen Zukunft. Dies braucht neue Ideen, neue Lern- und Lehrformen. Die Tankstelle hierfür ist das „Aus- und Fortbildungslabor für digitales Entwerfen und Bauen“, dessen Ziel es ist, Wissensvermittlung so zu gestalten, dass alle Interessieren auf dem Weg der Digitalisierung des Bauwesens mitgenommen werden. Es ist ein Labor für experimentelle, didaktische Experimentalkonzepte und Serious Gaming im Bereich digitaler Planungskompetenz, um Know-how zu vermitteln, Wissenslücken zu schließen und die Planungsmethodik in bestehende Curricula zu integrieren.

Das Ausbildungs- und Forschungslabor ist ein Experimentierraum für das Lehren und Lernen der digitalen Planungsmethodik BIM. In Form des forschenden Lernens entwickeln Studierende zusammen mit Fachexperten digitale Workflows für BIM Anwendungsfälle, wie die Modellerstellung, Modellnavigation, Modellvisualisierung, Mengenermittlung, regelbasierte Prüfungen, Erstellung von Plänen, Kollisionsprüfung, Nutzung von Modellinformationen, Life Cycle Assessment und vieles mehr. Nachdem sie die Prozessschritte verstanden, angewendet und getestet haben, besteht die Aufgabe der Studierenden darin, sogenannte „Wissensnuggets“ zu erstellen, die den untersuchten BIM Prozess erläutern und hierfür eine - im Sinne des „Gamification-Ansatzes“ - spielerische Übungsaufgabe zu erstellen.

Digitale Wissensnuggets sind Lernmodule, die sich für selbstorganisiertes Lernen von Studierenden eignen. Sie bieten Raum zum Ausprobieren, Experimentieren und Üben. Sie zeichnen sich als Lerneinheiten aus, die bedarfsorientierte Inhalte für die Anwendung der Planungsmethode aufgreifen.