Kultursensible Begleitung in der Hebammenarbeit und Praxisanleitung
Diese Fortbildungseinheit basiert auf dem Konzept der transkulturellen Kompetenz (Domenig 2007; Bennett 2013, 2017). Anhand von beispielhaften Situationen aus dem Alltag der Praxisanleitung werden Modelle zur Analyse kulturell bedingter Konflikte sowie Methoden der kommunikativen und interaktiven Verständigung erlernt und geübt.
Lernziele:
- Die Teilnehmenden erkennen die eigene kulturelle Geprägtheit und mögliche Wirkung auf das eigene Handeln.
- Die Teilnehmenden analysieren Konflikte im Kontext interkultureller Begegnungen und nutzen Methoden zur Verständigung und Aushandlung.
- Die Teilnehmenden nehmen Frauen und Familien mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in ihren Bedürfnissen wahr. Sie erweitern ihre Handlungskompetenz in der individuellen und kultursensiblen Begleitung und vermitteln diese Haltung in der Praxisanleitung.
Lerninhalte/Themenspektrum:
Das Eigene und das Fremde
- Eigene kulturelle Prägung und ihre Bedeutung für Wahrnehmung, Werte und professionelles Handeln
- Was ist Kultur? Theorien und Modelle und ihre Bedeutung für die Praxis
- Kulturelle Diversität – Herausforderung und Bereicherung
Grundlagen kultursensibler Begleitung im Betreuungsbogen
- Körper und Kultur im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Elternwerden
- Kulturalisierung, Stereotypisierung, Rassismus – ethische Dimensionen
- Kulturelle Diversität im eigenen Arbeitsfeld
Kulturelle Verschiedenheit als Herausforderung in der Praxisanleitung
- Kritische Praxissituationen
- Kulturell geprägte Bedürfnisse und Versorgungsrealität als Konfliktfeld
- Die Rolle der Praxisanleitenden
Interkulturelle Kommunikation und transkulturelle Kompetenz
- Modelle guter Praxis – individuell (z.B. Narrative Empathie)
- Modelle guter Praxis – institutionell
- Umgang mit strukturellen Defizite
Methoden: interaktive Kurzvorträge, Reflexionsübungen zur eigenen kulturellen Prägung, Gruppenarbeit auf Basis von Fallbeispielen und Erfahrungsaustausch, Übungen zum Perspektivwechsel
Zielgruppe: Praxisanleitende Hebammen
Teilnahmebescheinigung: Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung, die Stunden können im Bereich Berufspädagogik verortet werden.
Termin: 23. Oktober 2026 von 09:00 bis 17:00 Uhr (8 UE)
Teilnahmegebühren: 135,- €
max. Teilnehmendenzahl: 20 Personen
Anmeldefrist: Eine Anmeldung ist bis zu 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn möglich.
Veranstaltungsort: online
Dozentinnen: Prof. Dr. Babette Müller-Rockstroh, Hebamme, Medizinethnologin, promoviert in Science, Society and Technology Studies, Forschung in den Bereichen Kultur und reproduktive Gesundheit (Global South), Gebärkultur und Gesellschaft und Dr. Angelica Ensel, Hebamme, promovierte Kulturwissenschaftlerin, Fachzeitschriftenredakteurin, Forschung im Bereich Geburtskultur und Gesellschaft