Ausstellung "Transforming The City"
Im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2019 zeigt der Fachbereich Architektur in einer Ausstellung Ergebnisse aus dem ersten Studienjahr. Die Ausstellung wird vom 5. bis 14. Juli in der Freien Akademie der Künste in Hamburg zu sehen sein. Die Eröffnung ist am 4. Juli um 19 Uhr.
Transforming the City
Wie prägt Architektur die Zukunft der Stadt? Über 100 studentische Entwürfe und Denkanstöße werden gezeigt. Das innovative Lehrkonzept „Transformationen“ fördert den besonders kreativen Entwurfsprozess im 1. Studienjahr. Die Schwerpunkte: Nature Returns, Addressing Energy, Reactivating the Old, Urban Escapes und People Places.
Hamburger Architektur Sommer
Der Hamburger Architektur Sommer wird seit 1994 alle drei Jahre ausgetragen. Er ist als baukulturelle Triennale eine feste Größe im Hamburger Kulturleben. Er ist eine Plattform für eine Vielzahl von Einzelveranstaltungen zu den Themen Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur, Stadtentwicklung und Ingenieurbau.
Transformationen - das Lehrkonzept
Die Fachgebiete Entwerfen, Gestalten und Darstellen des ersten Studienjahres werden seit acht Jahren als Verbund unter dem Titel "Transformationen gelehrt.
Das Ziel dieses Curriculums besteht darin, kreative Entwürfe und Denkanstöße für eine Stadt der Zukunft zu generieren - sowohl gestalterisch als auch inhaltlich. Den Studierenden wird in einem didaktisch innovativen Lehrprogramm das Verständnis für Abstraktion und die gemeinschaftlichen Werte von Kunst und Architektur vermittelt. Die Studierenden setzen sich dabei mit verschiedenen City-Schwerpunkten auseinander: Nature Returns, Addressing Energy, Reactivating The Old, Urban Escapes, People Places.
Die Initiatoren_innen des Entwurfsprogramms „Transformationen“ sind Prof. Julia Bargholz und Andreas Oevermann, sowie Birgit Remuss, Prof. Julian Krüger und Heidi Fletcher.
Schwerpunkte
Urban Escapes
Immer mehr Menschen wollen in der Stadt leben und arbeiten. Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Die Städte werden dichter, lauter, schneller, anonymer und die Menschen dadurch immer gestresster. Welche Möglichkeiten können für Ausgleich, Ruhe, Bewegung, Sport, Kontemplation oder Regeneration in den Entwürfen für eine Stadt der Zukunft angeboten werden?
Nature Returnes
Viele wissenschaftliche Studien belegen einen positiven Einfluß der Natur auf Menschen. Sie sind ausgeglichener, weniger gestresst, kreativer, effizienter, gesünder. Ein immer dichterer Städtebau aber verdrängt die Natur aus der Stadt, die biologische Balance wird gestört. Wie können Architekt_innen dem entgegenwirken und positive Lösungen beisteuern?
Adressing Energy
Es ist möglich, Plusenergiehäuser zu bauen, die nicht nur Energie für sich selber und die Stadt erzeugen, sondern auch in der Lage sind, ihre „Graue Energie“ (die Energie, die der Hausbau bei Herstellung, Transport und Entsorgung benötigt) in kürzester Zeit wiederherzustellen. Wie können wir Ideen regenerativer oder/und alternativer Energieerzeugung in unsere Architektur einbeziehen, um der Ressourcenschonung auch baulich ihre angemessene Bedeutung zu verleihen?
Reactivating The Old
Die vorhandene Textur der Stadt – mit all ihren Bauten aus unterschiedlichen Zeiten und Bedeutungsschichten – vermittelt ein Gefühl von Identität und Wiedererkennung. Ein stabiles bauliches urbanes Umfeld stellt psychologisch gesehen bei vielen Menschen einen ernst zunehmenden Bedarf dar. Gleichzeitig bedeutet eine wachsende Stadt, dass sich alles stets an neue Erfordernisse anpasst. Konfuzius sagte: „Wer glücklich sein will muss sich oft ändern.“ Wie kommen wir in der Architektur mit diesem Dilemma klar?
People Places
Die sozialen Begegnungsräume in unserer Gesellschaft – früher vertreten durch Bauaufgaben wie das Ballhaus oder die Kirchen – werden immer weniger und zunehmend durch digitale Medien ersetzt. Die zufällige und eher unverbindliche persönliche Begegnungsmöglichkeit von Menschen aller Art schafft Spielräume für Meinungsaustausch, kann inspirieren, kann den Kontaktaufbau unterstützen, bekämpft Anonymität, hilft dem öffentlichen Raum Aufenthaltsqualität zu geben und ihm eine soziale Bedeutung zu verleihen. Wie können wir mit unserer Architektur Orte für Begegnungen erschaffen?
Transformationen – die Ausstellung
Die Themen des Lehrkonzepts knüpfen ideal an den Austausch zur Stadt-Zukunft an, welcher derzeit in Hamburg stattfindet. Die Ausstellung kann dazu beitragen, bei den regen Diskussionen über Stadt und Architektur in Hamburg mehr Aufmerksamkeit für die Aktualität wenn nicht sogar Brisanz des Themas zu erzeugen und besonders auch junge und werdende Architekt_innen einzubeziehen. Sie wird ergänzt von Vorträgen und Diskussionsrunden, die am Ausstellungsort selbst stattfinden.
Wir laden ein zu einem öffentlichen Diskurs.
Alle weiteren Veranstaltungen und Führungen sind auf der Website des Architektur Sommers und in der App ersichtlich.
Termine und Adressen
Veranstaltungsort
Freie Akademie der Künste
Klosterwall 23
20095 Hamburg
(Navigator-Adresse: Amsinckstraße 1)
Der Eingang zu den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen am Klosterwall 23 liegt auf der Rückseite des Markthallengebäudes, unmittelbar neben der Bahntrasse. Hier befindet sich auch der Parkplatz, den man ausschließlich von Süden her, also über die Amsinckstraße bzw. die Spaldingstraße erreicht.
Ausstellung
5. bis 14. Juli, täglich 10–18 Uhr
Termine
Do., 4.Juli, 19 Uhr, Eröffnung
Ausstellungsführungen
5. bis 13. Juli, täglich um 14 Uhr, keine Anmeldung für Einzelpersonen notwendig.
Gruppenanmeldungen und Sonderführungen gerne nach Anmeldung: architektur@ich-will-keinen-spamjade-hs.de
oder bei Heidi Fletcher unter Tel. 040 30033927
Begleitprogramm zur Ausstellung
Fr., 5. Juli, 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Reactivating The Old
Die vorhandene Bausubstanz im städtischen Kontext sucht und braucht den Dialog mit inspirativen, zukunftsfähigen Gestaltung- und Nutzungsideen, um die Stadt als ein lebenswertes Ganzes zu bereichern. Es werden Beispiele gezeigt, versteckte Potenziale enthüllt und diskutiert.
Unsere Gäste:
Dipl.-Ing. Andreas Rowold
Architekt, langjährige Erfahrung im Umgang mit historischer Bausubstanz
Prof. Dr.-Ing. Bernd Dahlgrün
Studiendekan Architektur, HafenCity Universität, Hamburg
Di., 9. Juli, 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Ottensen macht Platz - Flanierquartier auf Zeit
In Hamburg-Ottensen eröffnet sich ab September 2019 für sechs Monate die Möglichkeit, neue Nutzungen und Qualitäten in einem vorhandenen und vom Autoverkehr suspendierten Straßenraum zu installieren. Der städtische Raum soll attraktiver gestaltet, Fußgänger_innen mehr Platz zur Verfügung gestellt und die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Dieses Modellprojekt sucht Sie und Ihre Ideen und Unterstützung.
Vorträge
Prof. Dipl. Ing. Antje Stokman
HafenCity Universität, Hamburg, Architektur und Landschaft
Flavia Suter
Bezirksamt Hamburg-Mitte, Fachamt Sozialraummanagement
Gerko Schröder
treibhaus Landschaftsarchitektur
Mi., 10. Juli um 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Nature Returnes
Natur und Stadt sollten nicht divergieren. Der möglichen Entfremdung durch Urbanisierung und Digitalisierung, können regenerative Prozesse entgegen treten. Der wohltuende Bezug zur Natur kann unterstützt werden durch Grünflächen und Pflanzen, Materialität und ökologisch motivierte Nachhaltigkeit, Raumstrukturen und Integrationsmaßnahmen.
Vorträge:
"Biophilic Design" – ein Ansatz zur Steigerung des Wohlbefindens
Dipl. Ing. Tanja Künstler, Architektin, Concept Designer
"Hamburgs Grün erhalten" Volksinitiative
Malte Siegert, Leiter Natur- und Umweltpolitik NABU Hamburg
"Grüner geht immer!"
Fassadenbegrünung als Chance
Prof. Dipl.-Ing. Jo Ruoff
Architektur, Hochschule Koblen
Do. 11. Juli um 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Create places for people
Orte für menschliche Begegnungen sind Ankerpunkte unserer Gesellschaft, wo sich Potenziale zeigen, sich Ideen entwickeln und Wege für Stadterkundung und Raumerfahrung weiten.
Impulsvorträge:
"Altstadtneudenken" – Erfahrungsbericht Raumscouting und Kunstprojekt
Julia Barthel, Tourmanagerin „Altstadtneudenken“
"Wie unsere Umgebung auf uns wirkt" – mit Raumpsychologie Verständnis und Antworten finden
Dr. Antje Flade, Umweltpsychologin und Autorin, Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt
"Räume neu entdecken" – Anregungen und Ansätze aus den Erfahrungen des alten Chinas
Tu Phung Ngo, Feng Shui Coach
Orte für Menschen zu entwickeln heißt auch, die Energie und Historie der Orte zu würdigen und in Kontexte zu setzen. Die alte Erfahrungswissenschaft des Feng Shui bietet hier Ideen und Ansätze. Tu Phung Ngo gibt aus Sicht eines Feng Shui Coachs Impulse für neue Wege.
Sa. 13. Juli um 14.00 Uhr
Forum Unlocking Creativity
Mit welchen Methoden und Inhalten wollen Lehrende sich zusammen mit interessierten Studierenden auf die abenteuerliche Reise in die Welt der Architektur aufmachen und in die komplexe Welt der Architektur einführen. Es werden verschiedene Lehrkonzepte für eine kreative Architekturausbildung vorgestellt und diskutiert.
Vorträge:
"Transformationen" – ein integrativer Entwurfsprozess
Prof. Julia Bargholz, Fachbereich Architektur, Jade HS, Oldenburg
"Coaching Creativity and Intuition" am Instituto TIBÁ, Rio de Janeiro.
Prof. Wolfgang Willkomm, Architektur, HafenCity Universität, Hamburg
"Freihandzeichnung trifft Digitalisierung" – ein Weg in der Architekturlehre der Zukunft.
Dipl.-Ing. Matthias Kulcke M.A. Architektur
HafenCity Universität, TU Hamburg Projekt "Experimentalbüro"
"Entwerfen Normal Spezial" – über ein disziplinübergreifendes Lehrkonzept
Prof. Katja-Annika Pahl, School of Architecture, Bremen
‚Creative Fassadenmöglichkeiten’ - Ideen Bauen
Kai O.H. Hessel, Eternit GmbH
Moderation Dr. John Goodyear, Kulturhistoriker, University of Birmingham
Der Entwurfsprozess - Inhalt der Arbeiten
Im zweiten Semester des Architekturstudiums an der Jade Hochschule in Oldenburg entwerfen die Studierenden zum ersten Mal ein Gebäude im städtebaulichen Kontext. Die Modellstadt, in der sie ihre Grundstücke finden, ist eine Collage, deren Material typische Quartiere internationaler Großstädte sind: Amsterdam, Istanbul, Copenhagen, London, Madrid, Paris, Prag, Tokyo. Die Quartiere dieser Stadt weisen jeweils ganz unterschiedliche Merkmale auf: es gibt geschlossene Blockränder und offene Bebauung; Kleinteiligkeit und Dichte kontrastieren Gebäude mit hohen Traufen. Großstädtische Boulevards treffen auf enge Gassen. Stadtplätze, Grünanlagen und Wasserzüge verbinden als große Adern die Teile der Stadt und geben ihr bei aller Vielfalt eine übergeordnete städtische Struktur und Orientierung. Im Grunde ist diese Stadt ein "Melting Pot", wie alle Metropolen dieser Welt. Die Entwurfsarbeit der Studierenden beginnt mit der Recherche zu den typischen Merkmalen und Charaktereigenschaften ihres Stadtteils und zu den Gewohnheiten der Menschen, die hier leben. Ist diese Phase abgeschlossen, beginnt die Suche nach einem sinnvollen Programm für das eigene Gebäude – jenseits der Standards.
Der Entwurfsprozess wird von einer Serie didaktisch aufeinander bezogener Übungen gesteuert. Das passiert im thematischen Verbund mit dem plastisch-räumlichem Gestalten und dem Freien Zeichnen und hat zum Ziel, den Studierenden zu einem Entwurf mit ganz eigenem Ausdruck zu verhelfen. Der gesamte Jahrgang mit rund 130 Studierenden wird dabei in fünf Gruppen aufgeteilt, die dann nach einer gemeinsamen Vorlesung dieselben Wochenaufgaben bearbeiteten.