Inklusive Stadtplanung für Oldenburg | Ein Lebensquartier für Menschen mit Demenz

Die Stadt hat mit ihren Raumkanten und Dimensionen direkten Einfl uss darauf, wie Menschen mit Demenz in ihr leben und sich bewegen. Es gibt bisher nur wenige Stadtgestaltungskonzepte die Rücksicht nehmen auf die Umstände. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, so ist eine fachübergreifende Denk- und Vorgehensweise erforderlich. Nach und nach werden alltägliche Merkmale und (sozial-) räumliche Gegebenheiten zur Herausforderung. Demenz sollte also nicht nicht nur in wissenschaftlichen, sondern auch in praxisbezogenen Disziplinen, wie der Stadtplanung und Architektur untersucht werden.

In Deutschland sind 2021 fast 1.8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Infolge des demographischen Wandels nimmt die Anzahl der Betroff enen weiter zu. Hochrechnungen zufolge wird die Zahl 2050 bei über 2.8 Millionen Menschen
liegen. Demenz wird in vier Stadien eingeteilt. Die inklusive Stadtplanung und die Interventionen sollen vor allem auf die ersten beiden Stadien reagieren, sodass die Menschen sich noch möglichst lange in ihrem Umfeld selbstständig bewegen
können. Es handelt sich dabei um kleinere Interventionen und auch größere Eingriff e in die Stadtplanung.

Am Philosophenweg in Oldenburg kann ein neues Zentrum für Menschen mit Demenz entstehen. Die Fortsetzung des Seniorenheims Friedas-Frieden-Stift am Ende der Straße in Sackgassenlage. Die Bewohner und Bewohnerinnen können
sich im ruhigen, höher gelegenem Innenhof und auf dem Laubengang begegnen und austauschen.

Im Kontrast dazu steht der belebte Vorplatz, wo alle aufeinandertreff en können. Inklusiv kann der Botanische Garten und die nebenanliegende Paulus-Schule beteiligt werden, durch Veranstaltungen, Workshops und Betreuungen. Die zwei an der Straße liegenden ehemaligen Universitätsgebäude werden umgenutzt und ergänzt durch Neubauten, um einen Innenhof entstehen zu lassen. Verbunden sind diese mit einem Laubengang als Kreislauf.