Erfahrungsberichte

Wir bieten unseren Studierenden die Möglichkeit, für ein oder mehrere Semester im Ausland an einer unserer Partnerhochschulen zu studieren. Dabei können sie ihr Wissen in Bezug auf Architektur erweitern, mit internationalen Studierenden zusammenarbeiten und natürlich einzigartige Geschichten erleben. 

Ein paar dieser Geschichten findet ihr in den Erfahrungsberichten auf dieser Seite. 

 

Ein Semester in San Sebastián // Spanien

University of the Basque Country 2019 // Frauke Buhlrich

Vorbereitung // Da ich während meines Bachelorstudiums bereits ein Auslandssemester absolviert habe und mir dieses sehr gut gefallen hat, wollte ich im Masterstudium wieder ins Ausland. Etwa sechs Monate vor dem Beginn des Auslandsaufenthaltes habe ich angefangen mich zu informieren und meine Bewerbung beim International Office einzureichen. Ich habe mich dazu entschieden nach San Sebastián, Spanien zu gehen, da mein wichtigstes Kriterium die Lehrsprache Englisch war.  Danach folgte die Entscheidung aus einem simplen Grund: dem Wetter. Nachdem ich wusste wo ich hin möchte, füllte ich die Formulare des International Office und des Erasmus+ Förderprogrammes aus und reichte zusätzlich ein Motivationsschreiben und meinen Lebenslauf auf Deutsch und Englisch, sowie meine Immatrikulationsbescheinigung und  meinen aktuellen Notenspiegel in dem Moodle-Kurs „Auslandssemester Oldenburg und Elsfleth“ ein. Vor meiner Ankunft wollte ich gerne ein wenig Spanisch lernen. Deshalb nahm ich an einem Spanischintensivkurs der Hochschule teil und konnte mich zumindest vorstellen und die wichtigsten Floskeln und Fragen formulieren. 

Studium an der Gasthochschule // Die Universidad Pais Vasco, UPV, ist eine recht gut organisierte und ausgestattete Universität. Die studentischen Arbeitsräume sind groß und direkt neben einem Copy-Shop, bei dem man den Großteil des Architekturbedarfs findet und plotten und kann. Die Preise sind dort etwas höher als an der Jade Hochschule, weshalb man – wenn möglich – das Nötigste von zu Hause mitbringen sollte. Im Keller befindet sich das „FabLab“, eine gut ausgestattete und mit hilfswilligem Personal besetzte Modellbauwerkstatt in der es alle nötigen Maschinen und Laser gibt. Die Atmosphäre auf dem Architekturcampus habe ich stets als angenehm empfunden. Die Menschen dort begegnen sich mit Freundlichkeit und Respekt und die Angestellten helfen immer bei Problemen, auch wenn man nach spanischer Mentalität manchmal etwas warten muss. Das Architekturstudium an der UPV dauert fünf Jahre und sieht eine Reihe von Pflichtmodulen inklusive großen Entwurfsprojekten („Design“) sowie weitere Wahlmodule vor. Die UPV bietet ihre Kurse in den drei Sprachen Spanisch, Baskisch und Englisch an, ein Großteil der Kurse wird dabei auf Englisch abgehalten. Da ich keine Kurse auf Spanisch belegen wollte, war ich etwas eingeschränkt, aber hatte dennoch ausreichend Wahlmöglichkeiten. Die Phase der Kurswahlen war bei mir leider etwas chaotisch, was dazu führte, dass ich mein Learning Agreement dreimal anpassen musste. Dennoch hat am Ende alles geklappt und ich konnte in die Kurse meiner Wahl. Ein zusätzlicher Sprachkurs wurde ebenfalls angeboten. Die Informationen dafür erhält man bei der Willkommensveranstaltung. Den Sprachkurs über das Semester an zwei Tagen pro Woche für zwei Stunden verteilt, empfehle ich auf jeden Fall. Dieser Kurs wird kostenfrei für Auslandsstudenten angeboten.

Anreise und Unterkunft // Ich bin mit meinem eigenen Auto nach Spanien gefahren. Dafür habe ich mit einem Freund zusammen ein wenig Zeit eingepackt und wir haben die Hinreise als Kurzurlaub genutzt. Wir sind gestartet in Köln und sind über Land durch Belgien und Westfrankreich gefahren. Somit hatte ich eine sehr entspannte Anreise. Sollte man eine Autofahrt planen, sollte man sich vorher überlegen, ob man schnell von A nach B kommen möchte, oder die Reise selbst mit etwas Zeit genießen will. Meine Unterkunft hatte ich schon vorher über eine Facebook Gruppe („Flats & Rooms- Erasmus San Sebastián“.) organisiert. Auch wenn man bei Online angeboten vorsichtig sein sollte, hatte ich bei meiner Unterkunft keinerlei Probleme. Meine WG mit vier Mitbewohnerinnen lag in Egia, einem wunderbaren Stadtteil im Süd-Osten der Stadt. Der Preis lag insgesamt bei 380 Euro pro Monat und der Preis lag somit in einem gutem Bereich für San Sebastián. Alle notwenigen Einkaufsmöglichkeiten, Supermärkte, Bäcker, Apotheken, Ärzte und auch Bars, Clubs und Parks waren fußläufig erreichbar. Mit dem Bus und Fahrrad braucht man nicht länger als 15 Minuten in die Innenstadt und ich bin auch häufig zu Fuß unterwegs gewesen. Ein Fahrrad habe ich mir relativ schnell besorgt und war hiermit viel in der Stadt und zur Uni unterwegs. Zusätzlich habe ich mir für verregnete Tage eine Mugi-Karte geholt. Diese kann man an verschiedenen Stellen (auch nahe der Uni) bestellen und kostet lediglich 5 Euro. Man kann die Karte an diversen Läden und Zeitungsständen aufladen, allerdings nicht in den Bussen selbst. Da ein normales Busticket etwa 1,90€ pro Fahrt kostet und man mit der Mugi-Karte nach Erwerb bereits nur 1,10€ zahlt, rentiert sie sich schnell. Die Vergünstigungen steigen ebenfalls, je häufiger man die Karte benutzt. 

Alltag und Freizeit // Das Freizeitangebot in San Sebastián ist sehr vielfältig. Bei gutem Wetter sollte man aber auf jeden Fall auf den Berg „Urgull“ steigen, der die Strände „La Concha“ und „Zurriola“ voneinander trennen. Dort oben kann man durch das Museum, welches eine wunderbare Ausstellung zur Geschichte der Stadt bereithält, auf die oberste Ebene kommen, wo man einen großartigen Panoramablick hat. Weiter ist noch die „Kursaal“ Halle zu nennen, dort gibt es regelmäßig Konzerte und Vorführungen. Natürlich gibt es auch viele weitere Freizeit- und Sportangebote, wie zum Beispiel Kinos, Kletterhallen und Schwimmbäder. Außerdem werden fast das ganze Jahr Surfkurse angeboten. Es gibt ein breites kulinarisches Angebot, welches vor allem in Gros und der Altstadt zu finden ist. Auch abends gibt es genug in der Stadt zu entdecken, denn San Sebastián verfügt über ein breites Spektrum an Bars mit viel Livemusik. Besonders empfehle ich die Altxerri-Bar am Rande der Altstadt, wo es jeden Freitag ein Afro-Jazz Konzert von Musikstudenten der Stadt gibt. Clubs gibt es in San Sebastián auch viele. Häufig ist er Eintritt für Mitglieder der „Happy Erasmus“ Gruppe umsonst ist. Die Mitgliedschaft ist generell für Freizeitaktivitäten zu empfehlen. Mit einer kleinen Gebühr erhält man das eben genannte Eintrittsbändchen, sowie die Möglichkeit an den „Happy Erasmus Trips“ teilzunehmen. Über das gesamte Semester hinweg plant das Team Reisen in ganz Spanien und darüber hinaus zu einem vergünstigen Preis. So war auch ich zum Beispiel auf einer 5 tätigen Reise durch Marokko. Außerdem gibt es noch eine weitere Erasmus-Organisation, die ESN.

Ein Semester in San Sebastián // Spanien

University of the Basque Country 2019 // Luisa Steinkamp

Vorbereitung // Ich habe mich für ein Erasmussemester während meines Masterstudiums entschieden. Meine Wahl fiel auf die Universidad del País Vasco, UPV, in San Sebastián, Spanien, da dort viele Kurse der höheren Semester auf Englisch angeboten werden. Der Bewerbungsprozess ist übersichtlich und war innerhalb weniger Wochen abgeschlossen. Dafür waren in erster Linie ein Motivationsschreiben und ein Lebenslauf in Englisch und Deutsch nötig. Mit den Vorbereitungen habe ich etwa 10 Monate vor Semesterbeginn angefangen. Nach Zusage seitens beider Hochschulen, musste ich noch auf einer online Plattform der UPV weitere Informationen wie Kontaktdaten, Zeitraum des Semesters, etc. ausfüllen und hochladen. Ich habe mich im Learning Agreement für die Möglichkeit entschieden, das Modul Internationales Studium anstatt des Intensivprojektes zu wählen. So musste ich mich im Vorhinein für verschiedene Kurse entscheiden, die in der Summe 20 CP ergeben. Zudem habe ich mich für einen Spanisch-Intensivkurs vor Ort angemeldet, da ich zuvor nur einen Spanischgrundkurs der Jade Hochschule besucht hatte. Das ging mit einer online-Anmeldung über die Website des International Offices.

Studium an der Gasthochschule // Nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit (bei Sonnenschein und 25°C) fing dann Mitte September das Semester an. Dafür gab es ein Begrüßungstreffen im Architekturgebäude mit der Koordinatorin. In dem Semester waren knapp 120 Architekturstudierende aus aller Welt zu Gast. Das Architekturgebäude liegt an einer kleinen Grünfläche zwischen zwei anderen Uni-Gebäuden auf einem Campus, welcher etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt, aber dennoch gut mit dem Bus oder dem Fahrrad erreichbar ist. Bei gutem Wetter treffen sich die Studierenden in den Pausen auf einer einladenden Holztreppe. Im Architekturgebäude gibt es einen großen Arbeitsraum für Studierende. Daneben gibt es einen Copy-Shop, hier muss man eigentlich alles drucken, da es keine andere Möglichkeit in der Uni selber gibt. Wenn einem der studentische Arbeitsraum zu wuselig ist, sind auf den oberen Stockwerken genügend freie Tische. Etwa fünf Minuten zu Fuß entfernt, liegt die Bibliothek. In der Nähe ist auch das Help-Centre und die größere Cafeteria. Die Kurse sind ähnlich wie bei uns an der Jade Hochschule, teilweise etwas zeitaufwändiger und intensiver. Das kommt wie immer etwas auf die Dozent*innen an. Mir haben die Kurse gut gefallen und ich habe neue Eindrücke gewinnen können: viele anregende und inspirierende Gespräche mit Professor*innen oder Kommilitonen. Es ist spannend zu sehen, wie Studierende in anderen Ländern arbeiten und mit Problemstellungen umgehen. Das Englischniveau ist sehr unterschiedlich, doch verständigen kann man sich irgendwie immer. Für Organisatorisches im Sekretariat sollte man aber ein paar spanische Wörter kennen. Bei Fragen kann man sich jederzeit an die Koordinatorin der Erasmusstudierenden wenden.

Anreise & Unterkunft // Um nach San Sebastián zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich bin von Düsseldorf nach Bilbao geflogen und von dort mit einem Bus weitergefahren. Die Busse am Flughafen Bilbao fahren fast stündlich Richtung San Sebastián. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit dem Zug zu fahren. Für die zweiwöchigen Weihnachtsferien bin ich wieder nach Hause gekommen. Es gab aber viele Studierende aus z.B. Russland, Südamerika, Asien, die über die Feiertage vor Ort geblieben sind. Von der Gastuniversität gab es im Vorhinein schon viele Informationen für Erasmus-Studierende. Darüber bin ich auch auf die Facebook-Gruppe ‚Flats-and Rooms San Sebastián‘ gestoßen. Hier konnte ich innerhalb weniger Wochen ein Zimmer in einer WG direkt in der Altstadt finden. Auch habe ich dort schnell zukünftige Kommilitonen kennengelernt. Der Spanisch-Intensivkurs fand vor Semesterbeginn Ende August statt. Es war die beste Entscheidung, zu diesem Kurs zu gehen! Wir Studierende wurden in drei verschiedene Sprachniveaus aufgeteilt und es fanden über zwei Wochen täglich vier Stunden Unterricht statt. Also noch genug Zeit am Nachmittag oder Abend die neuen Freunde aus dem Kurs in der Stadt oder am Strand zu treffen. In diesen zwei Wochen wurden viele Freundschaften geschlossen. Es war schön, dass man direkt mit Beginn seines Semesters schon, viele Menschen aus aller Welt kennengelernt hat, die zudem alle etwas anderes studieren. Ich hatte alle meine Kurse auf Englisch, dennoch habe ich den Spanischkurs auch während Semesters weitergeführt. Im Alltag kommt man mit Grundkenntnissen in Spanisch zurecht. Ganz ohne wird es etwas schwieriger, da viele kein Englisch können, besonders außerhalb der Uni.

Alltag & Freizeit // Man lernt schnell viele Erasmusstudierende aus verschiedenen Ländern kennen. Dafür gibt es unter anderem Veranstaltungen, wie  Partys und Ausflüge, von ESN oder Happy Erasmus. Viele Studierende kamen aus Deutschland, Italien, aber auch Kanada, Chile etc. Es ist immer bunt gemischt. Auch wenn man dort immer wieder Deutsche trifft, wird meistens Englisch gesprochen. Bei Sonnenschein oder Regen gibt es viel zu erleben in San Sebastian. Man kann zum Beispiel die drei umliegenden Berge besuchen und die tolle Sicht genießen, an den Stränden spazieren gehen oder beim Zurriola surfen. Bei Regenwetter gibt es Möglichkeiten für Museen oder Ausstellungen. Außerdem gibt es viele Veranstaltungen und Feste. Man merkt schnell, dass das spanische Leben draußen stattfindet. Kinder spielen noch bis 23 Uhr auf Spielplätzen oder Hinterhöfen, man trifft sich für Pintxos (den baskischen Tapas) und Bier oder Cidre in der Altstadt. Jeden Donnerstag gibt es das sogenannte Pintxo-Pote, für zwei bis drei Euro gibt es einen Pintxo und ein Getränk. San Sebastián ist zwar nicht viel größer als Oldenburg, doch das Leben ist ein ganz anderes und man lernt schnell viel über die Kultur. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, ein Auslandssemester in San Sebastián zu absolvieren. Es ist eine wunderschöne Stadt, von der man noch gar nicht so viel zuvor gehört hat. Dieses Semester wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Man lernt in so kurzer Zeit so viele neue Menschen kennen, die man nun alle mal besuchen möchte. Auch das Studieren in einer anderen Sprache mit neuen Aspekten und Kursinhalten hat mich für die kommenden Semester inspiriert.

Ein Semester in San Sebastian // Spanien

Higher Technical School of Architecture San Sebastian 2018 // Nina Bietke

Vorbereitung // Zunächst habe ich mich für ein Auslandssemester entschieden, damit ich neue Einblicke im Bereich Kultur, Sprache, Kommunikation, sowie Arbeitsverhalten und Fachkompetenzen bekomme. Die aktive Planung meines Auslandssemesters begann ungefähr sechs Monate vor der Abreise. Hierfür sind erste Beratungen bei den Auslandskoordinatoren wichtig, um das Land, sowie den Studienort zu besprechen. Ich habe mich für Spanien entschieden, da ich schon Vorkenntnisse in der Sprache hatte. Da unsere Jade Hochschule mit der Hochschule in San Sebastian kooperiert, habe ich mich für diese entschieden. Die Bewerbung erfolgt online bei der Hochschule. Zudem bewirbt man sich bei Erasmus, um Förderung zu erhalten, wenn das Auslandssemester in Europa stattfinden soll. Die Kurse müssen vorab im Learning Agreement festgehalten werden, jedoch können diese unter Umständen noch einmal vor Ort geändert werden.

Studium an der Gasthochschule // An der Gasthochschule habe ich alle Kurse auf Englisch belegt, jedoch können diese auch auf Spanisch belegt werden. Wichtig ist, dass das spanische Studiensystem anders aufgebaut ist, als unseres in Deutschland. Der Bachelor dauert hier 5 Jahre. Leider habe ich dies erst kurz vor meiner Hinreise herausgefunden. Deshalb hatte ich dann alle Kurse auf Englisch aus dem vierten Jahr gewählt. Bei uns wären diese Kurse normalerwiese im Master angeboten. Zudem werden an der Hochschule nur Kurse aus dem vierten und fünften Jahr auf Englisch angeboten.

Anreise & Unterkunft // Angereist bin ich mit dem Flugzeug, da dies die schnellste Anreisemöglichkeit war. Ein Flug kostet je nach Buchungszeitraum zwischen 150€ und 250€. Die Unterkunft hatte ich mir von zu Hause aus organisiert, leider ist dies in meinem Fall deutlich schief gelaufen, sodass ich mir im Nachhinein eine neue Bleibe suchen musste. Daher empfehle ich rechtzeitig ein Hostel oder Ähnliches zu buchen und dann vor Ort ein Zimmer zu suchen. Die Mietpreise liegen zwischen 300€ und 400€, vorbei diese sehr spartanisch eingerichtet sind. Ich habe in Gros gewohnt, dieser Stadtteil ist der beliebteste Ort für Erasmusstudenten.

Alltag & Freizeit // In meiner Freizeit habe ich zu Beginn an den Erasmustreffen teilgenommen. Hier lernt man schnell neue Leute aus der ganzen Welt kennen. Die Erasmustreffen sind umfangreich und vielfältig gestaltet. Ob beim Internationaldinner, Bergwanderungen oder den Partynächten ist für jeden was dabei. Besonders wichtig ist der Donnerstagabend- da gibt ist Pintox! Pintox sind typische kleine baskische Speisen. Diese gibt es für zwei Euro. Enthalten ist ein Bier/ Wein und eine Kleinigkeit deiner Wahl aus der baskischen Küche.
In San Sebastian gibt es unzählige Cafés, Bars und einige kleinere Clubs. Zudem ist das Meer vor der Tür und der Strand ist ein Highlight. Besonders praktisch ist auch die Nähe zur französischen Grenze.

Ein Semester in Valencia // Spanien

Polytechnische Universität Valencia 2019

Vorbereitung // Ich bin damals drauf gekommen ein Auslandssemester zu machen, weil ich eine neue Kultur kennen lernen, Spanisch sprechen und an einer Universität studieren wollte. Da hat sich die Universidad Politécnica de Valencia (UPV) angeboten. Gesprochen wird hier Castellano (und Valenciano, aber Castellano wird überall verstanden und meistens auch gesprochen). Die Sprachanforderung war mindestens B2 in Englisch und A2 in Spanisch. Da ich bereits einen Spanisch A1 Kurs hatte und zum Wintersemester kein A2 angeboten wurde, habe ich zur Auffrischung nochmals den Kurs zum A1-Level gemacht. Die Bewerbung lief problemlos, denn die Leute im International Office an der UPV sind wahnsinnig hilfsbereit. Flug und Hostel für die ersten Tage, habe ich zwei Wochen vor Abflug gebucht. Ich bin im 4. Bachelorsemester ins Ausland gegangen, was ich ehrlich gesagt nicht empfehlen kann, da sich Wintersemester in Deutschland und Sommersemester in Spanien am Ende sehr überschneiden, muss man seine ganzen Kurse früher abgeben und hat keinen Tag Semesterferien. Wer das Sommersemester in Spanien verbringen möchte, dem empfehle ich wärmstens, ein ganzes Jahr nach Valencia zu gehen. 

 

Studium an der Gasthochschule // Das Studium war ehrlich gesagt anders als erwartet. Die Arbeitsatmosphäre ist deutlich entspannter in Spanien. Die meisten Spanier fangen direkt nach der Schule an zu studieren und wohnen noch Zuhause. Daher haben die meisten Studenten ihre Freunde noch aus Schulzeiten und sind eher nicht daran interessiert neue Freundschaften mit anderen Studenten zu knüpfen. Mein Lieblingskurs war in einer Gruppe von etwa 10 Leuten. Man hatte alle Korrekturen zusammen und hat sich dadurch gegenseitig motiviert. Zusätzlich war man dadurch auch in einem engen Dialog mit dem Professor. Die Professoren waren im Allgemeinen sehr entspannt und wahnsinnig geduldig und haben einem immer Hilfe angeboten. Den Stundenplan konnte man sich komplett selbst zusammenstellen und die Ansprechpartner im IO haben einem auch dabei geholfen gute Kurse zu wählen. Die Hauptkurse werden alle sowohl auf castellano, Valenciano und Englisch angeboten. Die kleineren Kurse nur auf Castellano. Ich hatte alle meine Kurse auf Spanisch belegt, was in den Kursen mit regelmäßigen Terminen, Aufgaben und Korrekturgesprächen auch gut funktioniert hat. An sich würde ich sowas wie Projekte und Stadtplanung immer wieder auf Spanisch belegen, die Komplexeren Sachen jedoch eher auf Englisch. Es gab sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeiten. Da die meisten der großen Fächer jedoch ganzjährig fest sind, haben sich meist die Gruppen im Wintersemester schon gefunden. Was Englisch angeht, sollte man aber keine allzu hohen Erwartungen haben. In den spanischen Kursen spricht man Spanisch, da kann man sich nicht mit Englisch retten. Und so fängt selbst der unsicherste Spanischlernende an zu sprechen.

Anreise & Unterkunft // Meine Kurse habe ich noch in Deutschland gewählt, die ersten Wochen kann man aber vor Ort auch leicht noch wechseln. Kurse gab es viele, das genaue Thema herauszufinden war jedoch über die Website nicht möglich, sondern nur vor Ort. Sprachkurse werden ab A2 bis B2-Level von der Uni kostenlos angeboten. Die Sprachkurse sind sehr groß und voll. Wenn man als Ergänzung dazu noch mit dem Online Sprachkurs von OLS arbeitet, merkt man aber gute Fortschritte. Außerdem ist es eine super Möglichkeit, andere Erasmusstudierende kennen zu lernen. Vor Beginn des Semesters wird auch ein zweiwöchiger Sprachkurs in Gandia angeboten, zeitlich für Architekten aus OL aber kaum machbar.
Ich bin damals von Hamburg aus nach Valencia geflogen und dann mit der Metro in die Innenstadt zu meinem Hostel. Vor Ort habe ich erst Valenbisi benutzt, ein lokales Bike-Sharing. Da die Fahrräder zwar praktisch, aber weit entfernt von Fahrgenuss sind, habe ich mir dann ein Rennrad gekauft, das fortan mein täglicher Begleiter war. Da Fahrrad fahren in der Gegend sehr populär ist, bekommt man gute Räder zu einem sehr guten Preis. 
Meine Unterkunft habe ich zwei Wochen nach meiner Ankunft erst gefunden. Ich habe meine Wohnung über das Portal der UPV gefunden, mir diese vor Ort angeschaut und bin dann den nächsten Tag gleich eingezogen. Mein Zimmer war in einer 4er WG in Cabañal mit drei nicht-Studenten, die aber alle überwiegend spanisch gesprochen haben. Mehr als 300€ sollte man nicht für ein WG Zimmer zahlen. Viele Erasmustudenten wohnen am Blasco, da sind auch die meisten Erasmusevents. Basco ist relativ nah am Strand und sehr nah an der Uni und wäre eine gute Alternative.

Alltag & Freizeit // In meiner Freizeit habe ich viel mit anderen Erasmusstudenten unternommen, meistens draußen. Denn das Leben in Valencia spielt sich draußen ab. Abgesehen vom Erasmusleben, gibt es viele Sportangebote, auch viele an der UPV. Und die Preise sind sehr gut. Für mich war Bouldern eines meiner Hobbies dort, da Turnen quasi kaum verbreitet ist. Dort war es auch leichter mit Spaniern Freundschaften zu schließen. Die Musikszene in Valencia ist grandios, eigentlich findet zu jeder Zeit etwas statt. Zudem prägt der externe Standtort vom Berklee College of Music die Musikszene nochmal auf besondere Art und Weise. 
Turia, Ciudad de las Artes y Ciencias und die wunderbare historische Innenstadt prägen Valencias Architektur. Kulinarisch sind besonders Paella und Agua de Valencia typisch. Wenn man im Sommer dort ist, wird Fallas nicht an einem Vorbeigehen. Das Fest setzt Valencia in einem absoluten Ausnahmezustand. Es ist vergleichbar mit Karneval in Verbindung mit spanische Feiermentalität. 
Es werden viele Exkursionen von SoyErasmus, HappyEramus etc. angeboten, bei denen man immer neue Leute kennen lernt.

Ein Semester in San Sebastián // Spanien

University of the Basque Country 2019 // Christina Timm

Vorbereitung // Mein Auslandssemester habe ich mir bis zum Ende meines Masterstudiums aufgehoben. Ich habe zunächst alle Pflichtkurse an der Jade HS absolviert, sodass ich in Donostia nur noch Kurse belegen musste, die ich mir als WPKs anrechnen lassen konnte. Ich wollte während meines Auslandsaufenthaltes so viel Zeit wie möglich für die Stadt und das Land haben, um einen besonders umfassenden Eindruck von der Kultur zu bekommen. Ich habe mich erst eine Woche vor der Abgabefrist für Donostia-San Sebastián entschieden, da es mit meinem Erstwunschland Finnland nicht so kam wie geplant, und somit musste alles sehr schnell gehen. Durch die ausführliche Beratung im Vorfeld und der sehr übersichtlichen Bewerbungsplattform, lief die Bewerbung jedoch ohne Probleme. Auf meine Zusage wartete ich drei Wochen und konnte somit die Wohnungssuche und das Buchen des Fluges innerhalb von zwei Wochen erledigen, da das Sommersemester in Donostia schon Mitte Januar begann. Auf Grund der spontanen Entscheidung hatte ich leider keine Zeit mir noch Spanischkenntnisse anzueignen. Diese waren zwar auch keine Voraussetzung, aber rückblickend wären zumindest Grundkenntnisse (Niveau A1-A2) für die Kommunikation, vor allem im täglichen Leben, von großem Vorteil gewesen.

 

Studium an der Gasthochschule // Die UPV ist um einiges größer als die Jade Hochschule. Jede Fakultät hat ihr eigenes Gebäude und oftmals auch ihre eigene kleine Cafeteria.  Außerdem gibt es draußen einige Sitzgelegenheiten, sodass man in der Mittagspause die Sonne genießen kann. 
Die Fakultät Architektur verfügt über einen großen Arbeitsraum, der 24/7 für die Studierenden verfügbar ist. Außerdem gibt es einen eigenen Druck- und Plotservice, der direkt an den Arbeitsraum grenzt.
Die Atmosphäre in der Universität ist sehr entspannt und locker. Die Professoren werden von den Studierenden geduzt, was für mich am Anfang eine Umstellung war.  
Die UPV bietet Kurse auf Spanisch, Englisch und Baskisch  an. Ich habe ausschließlich Kurse auf Englisch belegt, da ich kein Spanisch spreche. Bereits im Vorfeld habe ich diese mit meinem „learning agreement“ gewählt. Auf der Internetseite der UPV gibt es ausführliche Kursbeschreibungen, durch die man einen guten Überblick über die Kursinhalten bekommt. Die Universität bietet viele unterschiedliche Kurse an. Falls sich Kurse überschnitten hätten, gab es die Möglichkeit, vor Ort die Kurse zu tauschen. Zu Beginn bedeutete dies viel Organisation, jedoch gelang es dies mit Hilfe des International Office an der Gastuniversität problemlos und einfach. Wenn man von Anfang an nur Kurse aus einem Jahr wählt, sollte eine Überschneidung nicht vorkommen. 
Da viele Erasmusstudenten englischsprachige Kurse gewählt haben, kommt man sehr schnell mit diesen in Kontakt.   
Neben Kursen in der Architektur habe ich noch einen Spanischkurs belegt, den die Universität anbot. Anmelden konnte man sich dafür problemlos auf der Internetseite der UPV. Es gibt am Anfang des Semesters einen Sprachtest, bei dem herausgefunden wird, auf welchem Niveau man sich befindet.

 

Anreise & Unterkunft // Ich bin von Düsseldorf aus direkt nach Bilbao geflogen und von dort aus dann mit dem Bus weiter nach Donostia-San Sebastián gefahren. Empfehlenswert ist es, ein paar Tage vor der Willkommensveranstaltung anzureisen, da man so ein wenig Zeit hat sich zu akklimatisieren und die Stadt zu erkunden. 
Da die Stadt keine Großstadt ist, kann man innerhalb der Stadt bequem alles mit dem Bus, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichen. Ich habe mir relativ schnell ein Fahrrad gekauft und bin lediglich an regnerischen Tagen mit dem Bus gefahren. 
Meine Unterkunft, eine WG, habe ich relativ schnell und einfach über eine Facebook-Gruppe (Flats-and Rooms San Sebastian) gefunden. Hauptsächlich werden hier WGs angeboten, in denen man mit anderen internationalen Studenten zusammenlebt. Auf dem Campus der Universität gibt es das HelpCentre, wo man sich auch nach Wohnungen bzw. Zimmern erkundigen kann, wenn man vorher noch nicht fündig geworden ist. 
Die Stadt bietet sehr unterschiedliche Stadtteile zum Wohnen. Viele Erasmusstudenten wohnen in den Stadtteilen Parte Vieja oder Gros. Beide liegen nahe an den beiden Hauptstränden La Concha und Zurriola und die berühmten Pintxo-Bars und Restaurants sind auch nicht weit. Viele einheimische Studenten bevorzugen den Stadtteil Antiguo, da dieser am dichtesten an der Uni liegt. Jedoch liegt dieser etwas weiter entfernt von der Innenstadt. Ein Zimmer in San Sebastián kostet ca. 350-450€ pro Monat inkl. Nebenkosten, je nachdem wie zentral man wohnt und wie groß die Wohnung ist. Ich habe in dem Stadtteil Amara gewohnt, welcher etwa 15 Minuten mit dem Fahrrad von der Innenstadt entfernt liegt, und habe 330€ inkl. Nebenkosten für mein Zimmer bezahlt.

 

Alltag & Freizeit // Durch meine Kurse und zahlreiche Erasmusveranstaltungen habe ich sehr schnell viele sehr nette Kommilitonen kennengelernt, von denen die meisten selbst Erasmusstudenten waren. Alle waren unternehmenslustig und von Anfang an aufgeschlossen. Hauptsprache unter den Erasmusstudenten war englisch.
Der ESN und HappyErasmus haben hier in Donostia viele Veranstaltungen geboten. Wenn man wollte, hätte man jedoch fast jeden Abend etwas mit Erasmus unternehmen können. 
Vier Gebäude prägen meines Erachtens nach das Stadtbild von San Sebastián. Hierzu zählen die Kathedrale Buen Pastor, das direkt am Wasser liegende Rathaus, die ehemalige Sommerresidenz Palacio Miramar der Königin Maria Christina und der sogenannte Kursaal, ein Veranstaltungs- und Kongresszentrum, welcher ebenfalls direkt am Wasser gelegen ist.
Durch HappyErasmus bin ich viel und vor allem günstig herumgereist und habe Ecken in Spanien entdeckt, von denen ich vorher noch nicht gehört hatte. Zwei der beeindrucktesten Reisen waren nach Andalusien und Asturien. Aber auch die Küste vom Baskenland, in Richtung Bilbao und auch das französische Baskenland sind spannende Reiseziele. 
Für Surfer ist San Sebastián ein Paradies. Die Uni und Pukas haben eine Kooperation, sodass man als Student für nur 39€ einen oder mehrere Surfkurs/e belegen kann. Wenn man keinen Kurs mehr benötigt, kann man sich hier auch recht günstig ein Bord und einen Anzug ausleihen. Weitere sportliche Aktivitäten bietet ein Fitnessstudio in der Nähe der Uni. Etwas für umsonst wäre das Wandern. Der Jakobsweg führt direkt an der Küste von San Sebastián entlang.

 

Ein Semester in Valencia // Spanien

Polytechnische Universität Valencia 2018 // Heba Kolodziej

Vorbereitung // Bevor ich mein Studium abschließe, wollte ich gerne noch ein Auslandssemester machen, um das Studium an einer anderen Universität kennenzulernen. Meine Wahl fiel auf Spanien, da ich bereits einige Spanischgrundkenntnisse aus der Schulzeit besitze und mir die Polytechnische Universität in Valencia empfohlen wurde. Im Vorfeld führte ich ein Gespräch mit den MitarbeiterInnen des International Offices in Oldenburg, die mir wichtige Informationen gaben. Danach verfasste ich eine Bewerbung mit den geforderten Unterlagen, wozu u.a. eine Immatrikulationsbescheinigung, ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben gehörten. Nachdem ich die Zusage vom Erasmusprogramm erhielt, musste ich mich an der UPV online bewerben. Die Bewerbungsformulare der UPV sind sehr unübersichtlich gestaltet, was auch bei der Kurswahl der Fall war, sodass sich diese ebenfalls als schwer verständlich herausstellte. Positiv zu erwähnen sind jedoch die MitarbeiterInnen des International Offices in Valencia, da sie sich bei Problemen stets bemüht und engagiert zeigten. Die Zusage des Erasmus Programms erreichte mich im September, woraufhin ich mich direkt bei der Universität in Valencia bewarb. Zeitgleich besuchte ich einen Spanischkurs, da die wenigsten Veranstaltungen auf Englisch angeboten werden.

 

Studium an der Gasthochschule // Die Lernatmosphäre an der Polytechnischen Universität in Valencia ist sehr gut, was auch an der großen Auswahl an Veranstaltungen und Sportangeboten liegt. Auf dem Campus werden hin und wieder kleinere Feste mit Musik oder einem kleinen Markt angeboten. Für die Studierenden gibt es ein eigenes Gebäude, in dem sie sich zum Arbeiten oder auch in ihrer Freizeit aufhalten können. Neben einer Bibliothek stehen ihnen auch unzählige Seminare, Workshops und Vorträge zur Verfügung. Auch verschiedene Gewerbe wie ein Frisörladen, eine Apotheke, eine Fahrschule usw. lassen sich auf dem Campus finden. Insbesondere gibt es für AuslandsstudentInnen sowohl von der Universität als auch von verschiedenen lokalen Veranstaltern eine Menge Angebote, die vor der Ankunft online gewählt werden müssen. Diese Angebote fördern u.a. das Knüpfen neuer Kontakte. Ein Universitätsjahr in Spanien besteht aus einem Semester A und B, sodass einige Veranstaltungen auch zweisemestrig verlaufen können. Bei der Belegung der Veranstaltungen ist es möglich, Kurse aus anderen Fachbereichen auszuwählen. Die Lerninhalte der Veranstaltungen werden gut vermittelt, wobei die Gruppenarbeiten im Gegensatz zum Architekturstudium in Oldenburg meist mit bis zu sechs Personen erfolgt. Als ein Nachteil stellt sich die Online-Plattform heraus, die sehr unübersichtlich ist. Die meisten Veranstaltungen werden auf Spanisch gelehrt, da nicht vorausgesetzt wird, dass die ProfessorInnen Englisch sprechen. Sprachkurse werden nur für Studierende mit Vorwissen, sprich ab A2-Niveau, angeboten. Die Lerninhalte der Sprachkurse werden mit einem höheren Niveau und unter Zeitdruck teilweise zu schnell vermittelt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, mit dem Lernen früher zu beginnen.

 

Anreise & Unterkunft // Die Anreise von Deutschland aus war sehr bequem, da es günstige Direktflüge von Ham-burg aus gibt. Am Flughafen von Valencia angekommen, führt eine Metro direkt in die Innenstadt. Der öffentliche Personennahverkehr ist gut ausgebaut und zeichnet sich durch günstige Preise aus. Es empfiehlt sich jedoch die Stadträder (Valenbicis) zu benutzen. Diese kosten jährlich etwa 29 Euro und sind sehr unkompliziert zu benutzen. Für die Busfahrkarten kann man sich an der Universität eine Fahrkarte besorgen, die Rabatte für StudentInnen enthält. Meine Unterkunft habe ich bereits vor Antritt der Reise online gebucht. Es gibt diverse Webseiten mit Angeboten, da insbesondere in Valencia die Nachfrage durch die StudentInnen sehr hoch ist. Es besteht auch die Möglichkeit vor Ort eine Wohnung oder WG zu suchen. Die Mieten variieren zwischen 200 und 400 Euro monatlich. Bezüglich der Wohnungssuche sowie der vorhandenen Plätze in den angebotenen Kursen empfiehlt es sich, wenn möglich, eine Woche vor Semesterbeginn anzureisen, um u.a. die Stadt und die Universität kennenzulernen. Ein Großteil der StudentInnen wohnt an der großen Blasco Ibanez Straße als auch im Benimaclet Viertel. Diese befinden sich zwar weit von der Altstadt entfernt, liegen jedoch näher an der Universität und dem Meer. Obwohl das Stadtviertel mit der Universität etwas abseits liegt, haben die StudentInnen dort trotzdem den Vorteil, viele studentische Angebote und Bars zu nutzen und günstige Wohnungen zu finden. Die Studentenwohnheime sind dabei nicht die preiswerteste Variante, sodass es sich am besten herausstellt, sich online ein Zimmer zu buchen oder sich vor Ort zu informieren.

 

Alltag & Freizeit // Die Freizeitangebote in Valencia sind sehr vielfältig. Eins der größten Events ist das Frühlingsfest „Las Fallas“. Neben dem täglichen Feuerwerk werden große Plastiken, welche aus Holzgerippe und Pappmasche bestehen, in ganz Valencia aufgestellt. In der gesamten Zeit finden sowohl verschiedenste Märkte als auch abendliche Konzerte statt. Im Anschluss dieses Festes wird eine Figur als schönste Plastik gekürt, wohingegen alle anderen in den Straßen verbrannt werden. Auch andere festliche Tage werden mit Paraden zelebriert. Architektonisch gesehen ist Valencia eine sehr interessante Stadt. Neben dem historischen Zentrum, in dem sich die alten Stadtmauern und Kirchen sowie die Stierkampfarena befinden, gibt es auch modernere Stadteile. Des Weiteren ist die Entwicklung des großen Turia-Parks sehr spannend zu verfolgen, da dieser einst ein großer Fluss war, der zu einem Park umgebaut wurde. Der Park wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Es befinden sich dort mittlerweile viele Gebäude des bekannten Architekten Santiago Calatravas. Direkt am Hafen befindet sich ein weiteres architektonisch interessantes Gebäude von David Chipperfield, welches alleinig für das Segelevent „America’s Cup“ erbaut worden ist. Auch ein älteres Viertel namens El Cabanyal, das einst ein Fischerdorf war, liegt in unmittelbarer Nähe dazu. Bekannt ist Spanien und insbesondere Valencia für die Paella, ein Reisgericht, das sehr variieren kann, aber traditionell mit Hase und Huhn zubereitet wird. Wie in ganz Spanien werden auch in Valencia Tapas angeboten, die man am besten gemeinschaftlich verspeist. Besonders beliebt sind ebenfalls die bocadillos (belegte Baguettes) sowie patatas bravas (Kartoffeln mit Knoblauch und Salsa). Zu festlichen Anlässen ist es auch möglich churros con chocolate, sprich Teigwaren, die in flüssiger Schokolade gedippt werden, zu kaufen. Der Strand ist groß und das Wasser sehr sauber. Hier werden u.a. auch Surfkurse angeboten. Die Strandpromenade ist sehr lang und besitzt einige Lokale, die zum Spazierengehen als auch zum Verweilen einladen. Die zentrale Lage Valencias macht das Reisen sehr einfach. Eine Möglichkeit besteht darin, die Angebote des Erasmus-Veranstalters anzunehmen und in einer Gruppe, bestehend aus mehreren StudentInnen, zu reisen. Die Reiseziele sind demnach benachbarte Städte, Inseln und Regionen, wobei es sogar Reisemöglichkeiten ins Ausland gibt. Die andere Möglichkeit wäre das eigenständige Reisen, welches selbst zu planen ist, aber sich dafür auch individueller gestalten lässt. Die Verbindung nach Madrid ist sehr schnell und entspannt, rechtzeitig gebucht ist es mit dem Zug in 1,5 Stunden erreicht. Die Strecke nach Barcelona ist leider etwas länger und die günstigste Variante ist hier der Bus, der ca. 4 Stunden benötigt. Viele Hilfreiche Tipps kriegt man auch immer vor Ort von den EinwohnerInnen Valencias! 

 

Ein Semester in Valencia // Spanien

Technical University of Valencia 2016 // Justina Sels

Vorbereitung // Ich musste im Vorfeld viele Dinge organisieren. Da ich in meiner Schulzeit keinen offiziellen Abschluss in Spanisch gemacht habe, habe ich ein Jahr vorher angefangen, wieder Sprachkurse zu belegen. Ein A1 Zertifikat und ein Motivationsschreiben waren Voraussetzung. Da ich zudem mein Studium nicht verlängern wollte, musste ich mich darum kümmern, dass alle meine Kurse in Valencia angerechnet werden. Dafür habe ich in meinem 3. Semester zwei Kurse vorgezogen. Denn diese hätte es in Valencia in der Art nicht gegeben. In meinem Fall war es so, dass sich in Valencia noch Einiges geändert hat, was die Kurse betrifft. Denn die Informationen auf den Seiten der Gasthochschule waren nicht mehr aktuell, so musste ich also meine Kurse wieder ändern. Einige Kurse gab es beispielsweise gar nicht mehr. Mit der Organisation habe ich bereits in meinem 2. Semester begonnen, denn ich wusste schon vor meinem Studium, dass ich so etwas gerne machen möchte. Die Zeit im Studium verfliegt schneller als man glaubt. Wenn man nicht länger studieren kann bzw. möchte und ein Auslandssemester machen möchte, dann sollte man sich früh mit dem Thema befassen. Dann kann man Hindernisse umgehen, wie z.B. dass einige Kurse nicht angerechnet werden könnten.

Studium an der Gasthochschule // Das System in Valencia war ein bisschen anders als ich es kannte. Es ist eher schulisch aufgebaut und auf Selbststudium legt man weniger wert. Es gibt Anwesenheitspflicht und zu jedem Kurs eine Art Hausaufgabe. Ich weiß nicht genau woran es lag, aber ich hatte nicht so viele Erasmus Studenten in meinen Kursen. Das fand ich eigentlich wirklich gut, denn ich habe so direkt Anschluss zu den heimischen Studenten gehabt. In jedem Kurs hat man schnell ein paar Leute gehabt, mit denen man sich gut verstand. Von anderen Erasmus Studenten weiß ich aber auch, dass sie teilweise gar keine Spanier kennengelernt haben. Ich hatte vier Kurse im Bereich Architektur und einen Sprachkurs. Alle Kurse waren in meinem Fall auf Spanisch. Es werden aber auch Kurse auf Englisch angeboten. Man sollte sich aber auch bewusst sein, dass es wirklich viele Professoren gibt, die kein Englisch können. Die Kurse, die ich hier gewählt hatte, waren den Kursen in Deutschland vom Inhalt und Aufbau sehr ähnlich. Von den Kursen, die ich im Vorfeld herausgesucht hatte, musste ich vor Ort feststellen, dass es diese in der Art nicht mehr gab. Wenn man hier ist, dann ist der erste Weg, den man geht, zum International Office. Es gibt eigentlich ein System, in dem man das selbstständig von Zuhause aus machen konnte. Allerdings hat das leider versagt als ich da war, also musste man jede Änderung erst wieder mit dem International Office besprechen. Das war ein bisschen anstrengend. Aber es hat sich nach einigen Tagen dann geregelt. Wenn man die Sprache nicht sehr gut beherrscht, hat man die Möglichkeit Kurse auf Englisch zu wählen. Man hat die Möglichkeit, einen Sprachkurs in Spanien zu belegen, das würde ich auch jedem empfehlen. Zudem ist er kostenlos.

Anreise & Unterkunft // Wir haben mit Auto und Zelt eine Europa Tour gemacht und haben viele wunderbare Städte und Strände gesehen. Das war wirklich aufregend und eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Das Ganze hat 10 Tage gedauert und die Strecke führte an der Küste entlang. Was ich alles gesehen und erlebt habe in dieser Zeit, kann ich nicht in einer Kurzfassung beschreiben. Aber es war großartig! In Valencia kauft man sich dann eine Karte, die für die Bahn genutzt werden kann und auch für das „ValenBici“ System. Überall in der Stadt gibt es Fahrradstationen an denen du dein Fahrrad abstellen kannst und an der nächsten Station ein anderes einfach mitnehmen kannst. Man ist dadurch total flexibel und die Stationen sind nie weit voneinander entfernt. Man zahlt außerdem 30 Euro für ein ganzes Jahr. Ich habe es viel genutzt und bin davon echt überzeugt. Es gibt aber auch Bus, Bahn und U-Bahn. Meine Wohnung hatte ich bereits vor meinem Aufenthalt. Über WG-gesucht habe ich ein Zimmer gefunden. Ich hätte auch nicht gedacht, so einfach etwas zu finden. Aber es hat glücklicherweise funktioniert und ich habe mich in dieser Wohnung auch sehr wohl gefühlt. Sie war sauber und es gab alles, was man braucht. Die Wohnung wird alle 6 Monate immer an Erasmus Studenten weitergegeben. Dadurch sammelt sich automatisch nützliches Zeug an. Im Vergleich zu anderen Wohnung, die ich gesehen habe, war unsere schon richtiger Luxus. Ich habe für 12 m² 240 Euro im Monat gezahlt und die Wohnung lag direkt bei der Universität. Der Preis scheint für deutsche Verhältnisse super, aber in Spanien kann man sicher auch günstigere Sachen finden. Trotzdem habe ich es nicht bereut eingezogen zu sein. Eben weil die Wohnung in einem wirklich guten Zustand war und so nah an der Universität.

Alltag & Freizeit // Ich war mit meinem Studium schon viel beschäftigt. Aber natürlich habe ich so oft ich konnte den Strand und das Wetter mit Freunden genossen. Die Lebensqualität, die man hier allein aufgrund des Wetters hat, ist super. Aber auch Valencia als Stadt hat viel zu bieten. Außerdem sind Barcelona und Madrid nicht weit. Man kann also auch am Wochenende kurze Reisen planen. Ansonsten kann man hier allen Sachen nachgehen, die man auch in Deutschland gerne tut. Sport, Kino, Essen gehen, etc. Was die Sehenswürdigkeiten angeht, würde ich empfehlen, die Bustouristik Tour zu machen, die in der Stadt angeboten wird. Für 15 Euro kann man den ganzen Tag durch Valencia fahren. Es gibt zwei Routen. Eine, die sich eher auf die historische Stadt bezieht und eine auf die neue, futuristische Seite der Stadt. Beides ist architektonisch und historisch sehr interessant. Wenn man an den Sehenswürdigkeiten interessiert ist, kann man aussteigen und alle 30 Minuten kommt der nächste Bus, mit dem man weiterfahren kann. Unterwegs wird einem viel erzählt und für den Preis kann man die Stadt nicht besser kennenlernen. Durch unsere Hinfahrt nach Valencia haben wir in Europa sehr viele Städte gesehen, wie z.B. Mailand, Venedig, Monaco, Barcelona. Dadurch haben wir in Spanien selbst nicht mehr so viele Touren gemacht. Die Spanier sind sehr aktiv im Nachtleben. Es gibt viele Discotheken und Bars in denen man das Nachtleben von Valencia erleben kann. Zudem lädt das Wetter dazu ein, abends draußen ein bisschen Sport machen zu können. Im Sommer kann es aber gut sein, dass es einfach zu heiß dafür ist.

Ein Semester in Valencia // Spanien

Universitat Politècnica de València 2014 // Nicole Ruman

Vorbereitung// Ich habe mich dazu entschlossen ein Auslandssemester im 5. Bachelorsemester zu machen. Die Vorbereitung habe ich ungefähr ein Jahr zuvor begonnen. Dazu habe ich mich an der Universität in Oldenburg für einen Spanischkurs angemeldet und somit A1 und darauf A2 abgeschlossen. Bei den Bewerbungsunterlagen haben mir meine Erasmus Koordinatoren sehr geholfen und es lief sehr Problemlos ab. Einziges Problem war die Kurswahl an der UPV. Hier empfehle ich einmal mehr an die Gastuniversität zu schreiben und Fragen zu stellen als zu wenig. Bei mir war das Problem, dass in dem Anmeldeportal für die Kurse der Fachbereich Architektur nicht vorhanden war und somit ich keine Kurse wählen konnte. Nach mehreren Emails wurde das Problem aber behoben. Allgemein sollte man eher früh als zu spät mit solchen Angelegenheiten beginnen denn nach Erfahrung brauchen Rücksprachen seine Zeit. Nachdem dieses Problem behoben wurde musste ich mich mit den zahlreichen Kursen beschäftigen. Dort treten viele Fragen auf und hier empfehle ich auch dringend Rat zu suchen bei den zugehörigen Ansprechpartnern. Mir ist auch ein Fehler unterlaufen bei der Kurswahl. Denn ich habe die Kurse aus dem falschen Semester gewählt und musste somit alle Kurse in Spanien neu wählen.

Studium an der Gasthochschule // Die ersten Wochen vor dem Vorlesungsbeginn waren nicht so einfach zu organisieren. Neben einer guten Ausdauer und viel Zeit ist es wichtig die Ruhe zu bewahren, da sich auf kurz oder lang alles regelt. Informationen werden gar nicht oder erstzu spät ausgeteilt. Es ist sehr mühsam und die Öffnungszeiten des International Office sind dabei auch nicht sehr hilfreich. Nach ca. 3/4 Wochen nach Vorlesungsbeginn war es mir zum ersten Mal möglich die meisten meiner gewählten Module zu besuchen. Ich kann nur empfehlen rechtzeitig vor Vorlesungsbeginn zum International Office zu gehen und sobald die Kurse feststehen, sich mit dem komplizierten Kursraumplan zu beschäftigen. Zum Glück stand mir eine Mentorin zur Seite, die mir dabei sehr geholfen hat. Wenn diese Anfangsschwierigkeiten erst einmal überwunden sind ist das Studium an der UPV interessant und vielseitig mit vielen praktischen Übungen. Die Universität und der Campus sind sehr schön und bieten ein großes Angebot an Sport- und Fitnessmöglichkeiten. Außerdem ist das ESN-Programm zu empfehlen, das Team kümmert sich hauptsächlich um die Auslandsstudenten und bietet viele Veranstaltungen und Reisen an. Mit der ESN-Card ist auch oft vergünstigter Eintritt in verschiedene Veranstaltungen oder Vorstellungen in Valencia möglich. Diese ist direkt erhältlich im Casa de l‘alumne auf dem Campus der UPV.

Anreise & Unterkunft// Um sich in Valencia fortzubewegen sollte man sich gleich am Anfang Valenbisi zulegen. Diese Fahrräder sind in zahlreichen Stationen in ganz Valencia zu finden und können mit einmaliger Anmeldung per Kreditkarte für rund 27 Euro für ein Jahr immer einehalbe Stunde bis zur nächsten Station kostenlos gefahren werden. Erst nach Überschreiten einer halben Stunde fallen Kosten an, die direkt abgebucht werden. Bei einem halbstündigen Wechsel des Fahrrads kann aber auch das problemlos umgangen werden. Die Wohnungssuche habe ich auch in Deutschland begonnen, dies geschah ungefähr zwei oder drei Monate vor antritt des Auslandssemesters. Auf der Internetseite „Universal Students“ werden viele WGs angeboten, die sehr gut beschrieben werden. Jedoch wollen die eine Servicegebühr von 150 Euro im voraus. Danach brauch man sich aber um nichts mehr kümmern und man hat immer einen Ansprechpartner. Dies kann man sich aber auch sparen denn es werden so viele Wohnungen und Zimmer in Valencia angeboten, die auch sehr preiswert sind, dass man ruhig vor Ort suchen kann.

Alltag & Freizeit// Die Stadt Valencia bietet allgemein sehr viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Im Spätsommer war ich noch viel am Strand und es war noch sehr warm. Der Strand ist unendlich lang und bietet viele Restaurants und Cafés an, aber auch Einkaufsmöglichkeiten, einige Boutiquen oder ein Markt mit kleinen Ständen. Im Winter gab es sogar ein Kirmes nicht weit vom Strand entfernt. Die Altstadt mit ihren alten Gebäuden und Gassen ist wunderschön und typisch spanisch. Es gibt wunderbare Orte einen Café oder abends auf einem der vielen Plätzen ein Bier zu trinken. Mitten im Stadtzentrum befinden sich viele interessante Museen. Für Studenten sind die Museen größtenteils auch kostenlos und es ist für jeden was dabei. Der Turia Park bietet auch schöne Möglichkeiten um zu picknicken oder Sport zu treiben. Dies ist ein trockengelegterFluss welcher jetzt als Park dient und dieser sich fast durch die ganze Stadt ausstreckt. Das heißt man hat immer ein bisschen Grün um sich herum. Besonders empfehlenswert ist das Oceanografic, das größte Aquarium Europas. Außerdem sollte man sich den Biopark auch nicht entgehen lassen. Dieser liegt ein wenig außerhalb aber man kommt super mit der Metro dort hin. Dort kann man exotische Tiere betrachten bei einer tollen Atmosphäre. Das Nachtleben in Valencia bietet für jeden etwas, ob Discotheken, kleine Clubs oder Bars. Plaza del Cedro ist sehr gefragt bei den Studenten, da es sehr günstig dort ist, und man auf einem Fleck viele verschiedene Clubs und Bars vorfindet.