Lennart (Angewandte Geodäsie): Universitat Politècnica de València, Spanien

Strand, Berge und Naturnähe: Das spanische Valencia war mein Studienort im Sommersemester 2022.

Als ich im Februar ankam, war es erstmal ungewöhnlich kalt und regnerisch. Beeindruckt war ich dagegen von den vielen schönen Wanderregionen und Naturschutzgebieten.

Valencia ist nicht nur viel größer als Oldenburg, auch sonst wirkt die Stadt natürlich ganz anders. Der Baustil der Häuser, mit vielen Kabeln überall außen an den Fassaden. Palmen und Kakteen stehen statt Laubbäumen an den Straßen. Ich hatte mich vor der Anreise so gut ich konnte auf Spanien vorbereitet, trotzdem stellte ich es mir schwierig vor, Freunde zu finden und mich Zuhause zu fühlen. Doch da an der Uni so viele offene und kontaktfreudige junge Leute aus unterschiedlichen Ländern aufeinandertreffen, ist das gar kein Problem gewesen. Ich habe mich innerhalb weniger Wochen sehr aufgehoben gefühlt.

Abgesehen von der Größe des Campus waren die Vorlesungen sehr ähnlich wie an der Jade Hochschule, mit Gruppen von bis zu 40 Leuten in Seminarräumen. Meine Kurse zu Industrietopographie und Umweltingenieurswesen waren auf Spanisch, daneben habe ich einen Spanischkurs belegt sowie einen englischsprachigen Kurs zur Geodatenverarbeitung. Den Inhalten der spanischen Vorlesungen konnte ich durch simultanes Übersetzen der Unterlagen folgen und bei Gruppenarbeiten halfen mir meine spanischen Gruppenmitglieder.

Über das Auslandssemester hatte ich schon früh im Studium nachgedacht und rechtzeitig ein Beratungsgespräch beim International Office gemacht. Privat begann ich Spanisch zu lernen, obwohl ich vorher nie einen Kurs belegt hatte. Mit dem Blick auf die Liste der Erasmus-Partnerhochschulen der Jade HS fiel meine Wahl dann schnell auf Valencia.

Die Erasmus-Organisationen veranstalten auch Wanderungen und mehrtägige Reisen. So kann man für wenig Geld das Land erkunden, ich habe z.B. eine viertägige Reise durch Andalusien gemacht. Mein Highlight war aber „San Juan“, das Fest zur Sommersonnenwende. Es wird traditionell mit Lagerfeuern am Strand gefeiert. Um Mitternacht springt man über sieben Wellen, um das Glück auf seiner Seite zu haben.

Wer den spanischen Flair mag und gerne länger und nicht nur als Tourist_in in die Kultur eintauchen möchte, sollte einen Auslandsaufenthalt in Valencia in Erwägung ziehen. Die Stadt hat auch viele Angebote zur Freizeitgestaltung. Ich würde Spanischkenntnisse empfehlen und hätte rückblickend gerne schon in der Schulzeit mit dem Lernen der Sprache begonnen. Die Anfänge sind jedoch schnell gemacht und im Alltag kommt man dann gut klar.