Projektbericht: Hundeherz

Ein herrenloser Hund streunt durch das winterliche Moskau der 1920er Jahre. Er leidet unter der Kälte sowie einer Verbrühung und klagt über die proletarischen Menschen und die Gesellschaft. Überraschenderweise wird er von einem feinen Herrn mit einer Wurst nach Hause gelockt und gesund gepflegt. Bei dem Herrn handelt es sich um Professor Filipp Filippowitsch, der wissenschaftliche Versuche zu verjüngenden Maßnahmen an Menschen durchführt und stets weitere Experimente plant. Es stellt sich heraus, dass sein neuester Plan ist diesen Hund zu verjüngen, einzig allein über eine Transplantation von Hypophyse und Samendrüsen eines jungen, kürzlich verstorbenen Mannes. Dieses Experiment misslingt. Der Hund beginnt sich in einen Menschen zu verwandeln. Der Prozess der Vermenschlichung und der Sozialisierung des Hundes wird von dem Hauspersonal begleitet und kritisch beäugt. Immer wieder kommt es zu Problemen mit dem Hundemenschen, aufgrund von immer noch hündischem Verhalten, als auch aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten der einzelnen Protagonisten.

Die Studierenden haben sich dieser skurrilen Geschichte von Michail Bulgakow angenommen und unter Betreuung von Michael Brammann eine musikalische Kollage erstellt. Es wurden professionelle Sprecher und Laiensprecher eingeladen, die die Erwartungen an die Sprecherrolle fachlich und stimmlich erfüllen. Dafür wurde die technische Ausstattung des hochschulinternen Tonstudios genutzt. Mit speziellen Mikrofoneinstellungen wurden die Sprache der Sprecher, Soundeffekte und Musikstücke aufgenommen. Von den Studierenden wurde ein gewisses Maß an Kreativität verlangt, denn nicht immer konnte ein Soundeffekt durch genau passenden den Gegenstand erzeugt werden, um laut und authentisch genug zu sein. Beim Arrangieren der einzelnen Tonspuren wurden flüssige Gespräche und Interaktion zwischen den Sprechern erzeugt, obwohl sich diese zum Großteil noch nie gesehen haben.