1. Platz beim Posterwettbewerb der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) 2023

Fotograf: Kay-Uwe Fischer, Copyright: Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA)

„Und der diesjährige 1. Platz beim Posterwettbewerb geht nach – Oldenburg…“ In diesem Moment während des Gesellschaftsabends auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) 2023 gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf: Gab es außer meinem noch andere Poster aus Oldenburg? Kann mein Poster gut genug gewesen sein, um den 1. Platz zu gewinnen?

Und dann wurde tatsächlich mein Name genannt: „… an Adriana Barthel“. Als Hörgeräteakustikerin war die Zufriedenheit meiner Kundinnen und Kunden mit ihren Hörgeräten stets das oberste Ziel der Hörgeräteanpassung. Trotz modernster Hörgerätetechniken stellte sich nur selten eine maximale Zufriedenheit mit der Hörgeräteversorgung ein. Hieraus entwickelte sich meine Motivation Hörtechnik und Audiologie zu studieren. Das breitgefächerte Angebot des Studiengangs an der Jade Hochschule bot mir die Möglichkeit, tiefgreifende Fachkenntnisse in den Bereichen Audiologie, Akustik, Psychoakustik und Signalverarbeitung zu erlangen. Mit diesem Wissen war ich bestens vorbereitet, meine Bachelorarbeit bei der Firma WS Audiology in Erlangen zu schreiben, wo ich von Claudia Pischel (M. Sc.) betreut wurde. Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich eine selbst konzipierte Studie mit elf hörgeminderten Testpersonen durchgeführt. Ziel der Studie war es, die subjektive Zufriedenheit mit Hörgeräten in einer realen Alltagssituation und in einer entsprechenden Hörsituation im Labor zu vergleichen. Dafür bin ich mit den Testpersonen in ein reales Café gegangen und habe mit Hilfe eines Fragebogens die Zufriedenheit mit den Hörgeräten erfragt. Die Bewertung erfolgte analog dazu in einer Laborsituation, welche von einer akustischen Café-Szene begleitet wurde. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Zufriedenheit in der realen Alltagssituation größer war als in der Laborsituation. Grund dafür könnten akustische Unterschiede der Hörsituationen oder ein unterschiedliches Hörbedürfnis in beiden Umgebungen sein.

Als mich meine betreuende Professorin, Dr. Inga Holube fragte, ob ich meine Bachelorarbeit auf der DGA vorstellen möchte, war ich noch in der Durchführung meiner Studie und es lag noch eine Menge Arbeit vor mir. Ich habe mich einem Vortrag bei der DGA nicht wirklich gewachsen gefühlt. Dennoch wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Jetzt weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Die DGA tagt jährlich und es finden Fachvorträge von Audiologinnen und Audiologen, Ingenieurinnen und Ingenieuren und Ärztinnen und Ärzten statt. Dieses Jahr konnte ich nicht nur bei interessanten und spannenden Vorträgen zuhören, von bekannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern lernen, sondern auch meine selbst konzipierte und durchgeführte Studie vorstellen. Eine besondere Ehre für mich war es dann, den Posterwettbewerb zu gewinnen und über diese Auszeichnung eine zusätzliche Anerkennung meiner Leistung zu erhalten. Ich hoffe, mit meiner Arbeit die Forschung ein kleines Stück weiter voran gebracht zu haben, damit zukünftig Menschen eine höhere Zufriedenheit mit ihrer Hörgeräteversorgung erfahren können.