Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die ambulante Pflege und die begleitende Forschung

In dem BMBF-Projekt FlexiGesA (Flexible Dienstleistungsarbeit gesundheitsförderlich gestalten) untersucht die Jade Hochschule gemeinsam mit der Universität Bremen und der Gesundheitswirtschaft Nordwest e. V. seit 2018 die Arbeitsbedingungen und das Wohlbefinden von Beschäftigten aus der IT und der ambulanten Pflege. 
Die seit über einem Jahr ausgebrochene Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die Arbeit und auch Belastungssituation der Beschäftigten, die wir zu Projektstart natürlich nicht absehen konnten. Um diese Veränderungen erfassen zu können, haben wir zu den ohnehin geplanten Befragungen eine zusätzliche Befragung bei dem am Projekt beteiligten ambulanten Pflegeunternehmen vacances geplant. Nachdem diese durch die Ethikkommission der Universität Bremen genehmigt wurde, hatten alle Beschäftigten zwischen Mitte August und Ende September 2020 die Möglichkeit, Einschätzungen zu möglichen Veränderungen hinsichtlich ihrer Arbeitsbedingungen, ihres Wohlbefindens und Belastungen sowie dem Krisenmanagement ihres Arbeitgebers abzugeben. Aus Gründen des Infektionsschutzes, der insbesondere für die Pflege höchste Priorität hat, haben wir die Befragung online durchgeführt. 
Trotz der schwierigen Bedingungen sind fast 60 Prozent aller Beschäftigten dem Aufruf gefolgt und haben uns einen interessanten Einblick in ihre Arbeit während der Pandemie ermöglicht. Die Ergebnisse hierzu werden bald auch in einem Zeitschriftenbeitrag veröffentlicht. Eine zentrale Erkenntnis ist in jedem Fall, dass ein gutes Krisenmanagement des Arbeitgebers und eine offene Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen – speziell einer derartigen Ausnahmesituation - eine wichtige Bedingung für gute Arbeit sind. In dem befragten Unternehmen war die Beurteilung des Krisenmanagements sehr positiv. Im Durchschnitt gaben die Beschäftigten dem Krisenmanagement auf einer Skala von 0 für „sehr schlecht“ und 10 für „sehr gut“ eine 8,4.    
Einen Großteil der Fragen haben wir anschließend in die regelmäßige Befragung der am Projekt beteiligten Unternehmen aus der IT und Pflege übernommen, so dass auch ein Vergleich zu verschiedenen Zeitpunkten der Pandemie und den unterschiedlichen Arbeitsbereichen möglich ist. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!