EUHA-Förderpreis 2023 Sophie Jäker

Quelle: Jade Hochschule

Als ich vor vier Jahren mein Studium an der Jade Hochschule begann, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, dass ich vier Jahre später einen Preis für meine Bachelorarbeit erhalten würde.

Aber von Anfang an. Schon sehr früh war mir klar, dass ich gerne mit Menschen und in Verbindung mit dem aktuellen Stand der Technik zusammenarbeiten möchte. So begann ich nach der Schule eine Ausbildung zur Hörakustikerin, welche ich drei Jahre später erfolgreich beendete. Die enge Zusammenarbeit mit Menschen und der modernsten Technik begeistert mich noch immer. Schon während meiner Ausbildung stand die Zufriedenheit meiner Kund_innen und der regelmäßige Austausch mit ihnen immer an erster Stelle. Jedoch kamen nach den Sprachverständlichkeitsmessungen oft Aussagen von den Kund_innen, dass diese Tests nicht die Gesprächssituation im realen Leben widerspiegeln. Und da konnte bzw. kann ich nur zustimmen. Denn eine „echte“ Gesprächssituation ist durchaus komplizierter als ein stationäres Störgeräusch (z.B. ein Rauschen von vorne) und ein Sprecher, der dazu auch noch deutlich spricht ist auch nicht alltäglich. Nach einem Jahr als Gesellin beschloss ich, meinen Ausbildungsbetrieb zu verlassen und an der Jade Hochschule in Oldenburg Hörtechnik und Audiologie zu studieren. In den dreieinhalb Jahren Studium konnte ich so noch mehr über medizinische und technische Zusammenhänge im Bereich des Hörens und der Psychoakustik sowie der Datenauswertung erlernen. Während meiner Praxisphase im Hörzentrum Oldenburg wurde mir die Möglichkeit geboten, eine Studie durchzuführen, welche ein Messverfahren für Sprachverstehen und Höranstrengung in akustisch komplexen Szenen evaluieren sollte. Ab dem Moment gab es kein anderes Thema für meine anstehende Bachelorarbeit. Denn das Ergebnis könnte sowohl für die Wissenschaft als auch für die Hörakustiker-Branche interessant sein -für mich persönlich war das ein sehr schöner Ausblick auf das was da noch kommen sollte. Während der Durchführung der Studie konnte ich neben dem erlangten Wissen aus dem Studium, mein gelerntes Handwerk ausführen, was mich wieder darin bestärkt hat, dass die Ausbildung ein sehr wichtiger Schritt in meinem Leben war. Umso erfreulicher ist es, dass das Ergebnis dieser Studie und somit meiner Bachelorarbeit einen positiven Einfluss auf die Wissenschaft und die Messverfahren beim Akustiker haben könnte. Auf dem Weg dorthin haben mich insbesondere meine Betreuer_innen Prof. Inga Holube und Dr. Hendrik Kayser intensiv begleitet und motiviert. Zudem war die Unterstützung aus dem Hörzentrum riesig.

Als ich meine Bachelorarbeit im Frühjahr 2023 bei der EUHA (Europäische Union der Hörakustiker e.V.) einreichte, hatte ich mir nicht so große Chancen ausgemalt einen der drei Förderpreise zu gewinnen. Doch Ende September erhielt ich eine sehr erfreuliche Mail, mit der ich zum 67. Internationalen Kongress der EUHA nach Nürnberg eingeladen wurde. Bei dem gut besuchten Wissenssymposium, am ersten Kongresstag, hielt Frau Keil-Becker, Vizepräsidentin der EUHA, eine kleine Rede über die Autoren der prämierten Abschlussarbeiten. Und bis zu dem Zeitpunkt, als mein Name ausgesprochen wurde, wusste ich nicht, welchen Preis ich belegt hatte. Und so konnte ich mich schließlich über den zweiten Platz des EUHA-Förderpreises freuen. Nach einer Gratulation erhielt ich noch die Chance, meine Bachelorarbeit vor dem (Fach-)Publikum vorzustellen. Es war eine sehr aufregende und schöne Erfahrung, welche ich nicht missen möchte. Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, meinen Vortrag auf dem EUHA-Kongress vor Fachleuten aus der ganzen Welt vorgestellt haben zu können. Nebenbei durfte ich an den drei Kongresstagen auch weitere Fachvorträge von Audiologen_innen, Wissenschaftlern_innen und Ingenieuren_innen gespannt zuhören und die Ausstellung besuchen. Ich bin sehr glücklich mit dem Förderpreis der EUHA ausgezeichnet geworden zu sein und über dieses Lob eine Anerkennung meiner Leistung zu erhalten.